Studie

„Effekte von Moscheebesuchen bei Nichtmuslimen“

Eine Studie der Universität Bielefeld zeigt: Moscheeführungen können Vorurteile abbauen.

02
10
2017
Symbolbld: Moscheebesuch
Symbolbld: Moscheebesuch © by News Oresund auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Moscheeführungen für ein nichtmuslimisches Publikum finden mittlerweile in vielen Moscheen statt und erleben ein reges Interesse. Auch Schulklassen nehmen dieses Angebot, meist im Kontext des Religionsunterrichts, aber auch im Ethik- oder Geschichtsunterricht, wahr.

Nun haben Wissenschaftler aus der Universität Bielefeld versucht, die Effekte von Moscheebesuchen auf nichtmuslimisch sozialisierte Jugendliche zu verdeutlichten. Im Kontext von organisierten Moscheeführungen mit Schulklassen wurde in der Studie „Effekte von Moscheebesuchen bei Nichtmuslimen“ untersucht, ob sich die Einstellungen der SchülerInnen gegenüber dem Islam und MuslimInnen durch die Begegnung mit einer Moschee und ihren VertreterInnen verbessern.

In eineinhalb Jahren wurden Moscheeführungen, Einstellungen Jugendlicher zum Islam und Einstellungsänderungen durch die Begegnung mit ihm untersucht. Im Mittelpunkt standen Moscheeführungen, die von Schulklassen unternommen worden sind. Insgesamt nahmen 511 SchülerInnen, aus 20 Klassen, des siebten bis neunten Jahrgangs, an den Befragungen teil.

Die Studie belegt einerseits eine Veränderung von Einstellungen zum Islam unter SchülerInnen, die eine Moscheeführung erlebt haben. Andererseits zeigen sich diese Effekte weder bei allen SchülerInnen noch nach allen Führungen, und sie sind auch nicht langfristig beständig. Es wird insgesamt deutlich, dass Moscheeführungen das Potential haben, als Instrument gegen Vorurteile zu fungieren. „Gleichzeitig ergeben sich aus den empirischen Beobachtungen und der Beschäftigung mit Moscheeführungen vielseitige Empfehlungen, um das Potential noch besser zur Geltung zu bringen und zu einer nachhaltigen Veränderung zu positiven wie demokratisch fundierten Einstellungen nach Moscheebesuchen beizutragen“, heißt es in der Studie.

Hierzu empfehlen die Wissenschaftler die Konzeption eines „Best-Practice Modells“ für Moscheeführungen mit Schulklassen, an dem sich MoscheeführerInnen orientieren können und die Entwicklung von Arbeitsmaterialien für Moscheeführungen, aber auch für die Vor- und Nachbereitung im Schulunterricht.

Am 3. Oktober (morgen) öffnen mehr als 1.000 Moscheen in Deutschland im Rahmen des „Tages der offenen Moschee“ (TOM) ihre Türen und organisieren Moscheeführungen, Vorträge, Ausstellungen, Begegnungsmöglichen und Informationsstände. Sie sind herzlich eingeladen! 

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich denke, dass ich keine Vorurteile gegenüber Muslimen habe. Darunter meine ich jene Menschen, die in diese Religion fast immer hineingeboren und in ihr erzogen wurden. Nur selten haben sich Muslime im Erwachsenenalter ihre Religion eigenständig ausgesucht. Mir ist auch klar, dass es - ähnlich wie bei den Christen- auch viele Muslime gibt, die sich nur die guten Rosinen aus ihrer Religion herauspicken. Die zahlreicheren Passagen, die den heutigen ethischen Grundsätzen grob widersprechen, versucht man mehr schlecht als recht irgendwie weg zu interpretieren. Das ist zwar sympathisch, aber für mich intellektuell unbefriedigend. Was den Islam betrifft, habe ich das Werturteil getroffen, dass das Negative in diesen Schriften dieser Religion das Positive bei Weitem überwiegt. Je mehr ich im Koran in verschiedenen Übersetzungen gelesen haben, umso schlechter ist meine Meinung über den Islam geworden. Werturteile, die man trifft, nachdem man sich Informationen beschafft hat, sind keine Vorurteile.
03.10.17
9:26
Bernard Adoro sagt:
Sinngemäßes Zitat Mahatma Gandhi:“ ...auf der Welt leben seit langer Zeit viele Religionen einigermaßen friedlich zusammen, Hindu, Buddhisten, Farse , Juden, Christen...es gibt eine Religion auf der Welt die keinerlei Kompromisse eingeht...der Islam ! „ Symbol: Schwert, übersetzte Befeutung: Unterwerfung! Daran ändern auch Moscheebesuche nichts wo man gegenüber den Kuffar Friedfertigkeit vortäuscht, jede neue Moschee bedeutet Landnahme im Sinn islamischer Eroberung und dient als Stützpunkt für Gewinn weiteren Territoriums... diese Meinung stammt nicht von mir und auch nicht von der verschrienen AfD sondern (wie oben von Gandhi) oder von Leuten aus dem islamischen Lulturkreis, die dieser reaktionären Politsekte entflohen sind... warum sind Islamkritiker vom Tode bedroht und müssen unter Polizeischutz leben? Ich werde nie freiwillig Eine Moschee betreten , bin mein Leben lang ohne (christliche) Religion ausgekommen, da brauche ich jetzt nicht noch eine Gehirnwäsche von der einmal ein großer deutscher Dichter sagte: „Sie singt das alte Entsagungslied, das Eiapopeia vom Himmel - womit man es einlullt, wenn es greint - das Volk, den großen Lümmel!“ Verstanden? Und Kemal Atatürk sagte noch ganz was anderes und der muss es ja wissen... das schreibe ich hier aber nicht sonst muss ich auch noch Polizeischutz beantragen... ansonsten wünsche ich alle Humanisten einen schönen Tag!
04.10.17
12:26