Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Heuchelei. Nifâk, also Heuchelei, sei eine der schlimmsten Eigenschaften, die jemand haben kann. Der schlimmste Nifâk sei die Heuchelei im Glauben. Dies ist der Fall, wenn jemand mit der Zunge seinen Glauben bekundet, aber im Herzen eigentlich ungläubig oder sogar feindlich gesinnt ist.
Laut den Gelehrten sei der Nifâk im Herzen Kufr und der Nifâk in den Handlungen eine große Sünde. Heuchelei kann also danach unterschieden werden, ob sie sich auf den Glauben oder auf die Taten bezieht. Wer in seinem Glauben heuchele, werde im Diesseits zwar als Muslim angesehen, muss aber im Jenseits mit einer Strafe rechnen.
Muslime sollten demnach Heuchelei meiden. Denn wenn die Heuchelei in den Taten sich mehrt, sei der Muslim in Gefahr auch im Glauben zum Heuchler zu werden.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Gebet in der Gemeinschaft. Die Verkörperung der Einheit und Eintracht aus Sicht des religiösen Lebens sei es Gemeinschaft zu bilden. Der Islam lege großen Wert auf Gemeinschaft und das Verrichten des Gebetes in Gemeinschaft. Wenn die Gläubigen das Gebet in Gemeinschaft verrichten sollten, erhalten sie die Möglichkeit, sich näher kennenzulernen. Somit nehmen sie gegenseitig Kenntnis voneinander und erhalten gegenseitigen Einblick über ihre Situation.
Das Gebet in Gemeinschaft wird aus Sicht des sozialen und religiösen Lebens als ein Merkmal und Symbol des Islams angesehen. DITIB nehmt diesen Umstand zum Anlass, Nichtmuslime zur Moschee einzuladen und die Gemeinschaftlichkeit persönlich zu erleben.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.