Freitagspredigten, 10.11.2017

Unzucht, rechtschaffene Taten, Haram

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Unzucht. Heutzutage sind viele Dinge sehr einfach und schnell. Aber jede Vereinfachung bringe auch eine Erschwernis mit sich, denn auch die Wege zum Haram stehen weit offen. Vor allem die Unzucht, sei ein großes Problem – und auch eine große Prüfung.

Ein Muslim solle seine Zukunft nicht für einen kurzen Moment des Vergnügens auf Spiel setzen. Das schwäche den Glauben und die Gottesfurcht, und das Herz stumpfe immer weiter ab. Wenn das Herz abstumpfe, empfinde eine Person keine Freude mehr an guten und schönen Dingen und störe sich auch nicht mehr an schlechten Dingen.

Um die Jugendlichen vor Unzucht zu schützen, sollten ihnen geholfen werden zu heiraten und ein gutes Eheleben zu führen. Das Vermögen des zukünftigen Ehemanns oder der Ehefrau dürfe nicht an erster Stelle kommen. Viel wichtiger sei der Îmân und die Spiritualität. Jugendliche, denen das fehle und die ihre Reinheit nicht schützen, können kaum eine zufriedene Familie gründen.

Rechtschaffene Taten: ‎Gute Arbeit, richtige Handlung

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union für Anstalt und Religion (DITIB) thematisiert die rechtschaffenen Taten eines Muslims. Alle erlaubten und nützlichen Handlungen ‎werden im Islam als rechtschaffene Taten ‎bezeichnet. Wer also zu den Rechtschaffenen gehören möchte, sollte Allah dienen und seinen Geboten folgen.

Dabei zitiert die DITIB eine Überlieferung des Propheten Muhammads (s), in der es heißt, dass drei Dinge den Toten bis zu seinem Grab begleiten werden: Seine Familie, sein ‎Besitz und seine Taten. Seine Familie und sein ‎Besitz kehren zurück, aber seine Taten ‎verbleiben bei ihm. Demzufolge seien es die rechtschaffene Werke, die im Gegensatz zur ‎Familie und dem Besitz, die ‎Waagschale der Wohltaten zugunsten der Person ‎selbst überwiegen lassen werden.

Schutz der Augen vor Haram

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Schutz der Augen vor Haram. Man solle wertvolle Geschenke und andere Fertigkeiten, die man von Allâh bekomme im Sinne des Schöpfers nutzen. Aus diesem Grunde solle man sich angewöhnen wegzusehen, wenn man etwas erblicke, das für einen Muslim oder einer Muslimin unpassend ist. Dies sei eine Verhaltensweise, die den Menschen bei Allah nicht in Verantwortung bringt und die zur Belohnung bei Allâh führt. Es sei eine Verfehlung, wenn man seine Augen nicht abwendet oder gar weiter hinstarrt.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

 

Leserkommentare

Dilaver sagt:
"Um die Jugendlichen vor Unzucht zu schützen, sollten ihnen geholfen werden zu heiraten und ein gutes Eheleben zu führen. Das Vermögen des zukünftigen Ehemanns oder der Ehefrau dürfe nicht an erster Stelle kommen. Viel wichtiger sei der Îmân und die Spiritualität. Jugendliche, denen das fehle und die ihre Reinheit nicht schützen, können kaum eine zufriedene Familie gründen." Das sollten sich mal unsere türkischen Landleute zu Eigen machen, welchen als Heiratskriterium anscheinend ein Universitätsabschluss in Jura, Medizin oder Ingenieurwissenschaften sowie eine Erwerbstätigkeit mit hohem Einkommen viel wichtiger ist und potentielle Kandidaten als zukünftiger Schwiegersohn, welche diese Kriterien nicht erfüllen, ablehnen.
10.11.17
18:39