In Wien wurde eine Kundin vom Security-Mitarbeiter der Müller-Filiale verprügelt und beschimpft. Die Drogeriemarktkette widerspricht. Eine vermutlich islamfeindliche Straftat liegt vor. Die Polizei ermittelt.
Am Donnerstag ist es in der Floridsdorfer (Wien) Filiale des Drogeriemarktes Müller zu einem handgreiflichen Übergriff gegenüber einer Kundin gekommen. Die Kundin hat zahlreiche körperliche Verletzungen erlitten.
Wie die Facebook-Seite „Rassistische Übergriffe und Diskriminierung in Österreich & Co.“ am Sonntag mitteilte, habe der elektronische Sicherheitsdurchgang der Filiale Alarm geschlagen, als die Kundin das Geschäft verlassen wollte. Beim zweiten und dritten Durchlauf, blieb das Alarmsignal erneut aus. Nachdem der Security-Mitarbeiter auch in der Handtasche der Kundin nichts fand, die er laut Berichten ohne Erlaubnis durchsuchte, wollte er bei der jungen Frau eine Leibesvisitation durchführen. Doch damit eskalierte die Situation.
Als die junge Frau damit drohte, die Polizei anzurufen, verdrehte der Sicherheitsmann Medienberichten zufolge ihr den Arm, warf sie auf den Boden, prügelte auf sie ein und schlug ihr Kopf mehrmals gegen einen „Redbull-Kühlschrank“. Eingreifende Frauen wurden von dem Sicherheitsmann als „Kopftuchschlampe!“ beschimpft.
Darüber hinaus wird berichtet, dass die Leitung der Müller-Filiale den jungen Opfern einen Gutschein angeboten habe, um zu gewährleisten, dass der Fall nicht in die Medien gebracht werde. Dieser wurde abgelehnt. Eine Anzeige wurde bereits erstattet.
Nachdem der Vorfall in den sozialen Medien bekannt wurde, riefen viele User zu einer Boykott Aktion gegen diese Müller-Filiale auf. Daraufhin meldete sich auch die Müller-Filiale zu Wort und veröffentlichte ihre Stellungnahme über Facebook. „Fremdenfeindlichkeit sowie Gewalt haben keinen Platz bei Müller. Natürlich nehmen wir die Vorwürfe gegen unser Sicherheitspersonal sehr ernst. Nach Sichtung des kompletten Videomaterials auf den Überwachungskameras unserer Filiale Floridsdorf können wir euch mitteilen, dass sich die Vorwürfe gegen unseren Hausdetektiv nicht bestätigen“, heißt es in der Stellungnahme.
Vielmehr wurde dieser ohne Vorwarnung von den drei Kundinnen körperlich angegriffen. Der Detektiv habe sich lediglich verteidigt. „Da die Kundinnen sehr aggressiv auftraten und sich nicht beruhigen ließen wurde die Polizei eingeschaltet, die sich dem Vorfall nun annimmt“, so Müller weiter.
Die Pressestelle der Landespolizeidirektion Wien teilte IslamiQ auf Anfrage nun mit, dass sie vorerst nichts Weiteres zu dem Fall sagen können. Sie bestätigen jedoch den Vorfall. Näheres werden die Ermittlungen ergeben.