Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften beglückwünschen alle Christen zu Weihnachten. Entgegen aller Probleme, wie der steigenden Islamfeindfeindlichkeit, seien die gemeinsamen Werte wie Liebe und Mitgefühl von allen hochzuhalten.
Die islamischen Religionsgemeinschaften beglückwünschen in ihren Weihnachtsbotschaften allen Menschen christlichen Glaubens und rufen zu mehr Toleranz und Zusammenhalt auf. „Es erfüllt uns mit großer Sorge, dass Rassismus und Islamfeindlichkeit immer mehr salonfähig werden. Gleichzeitig gibt uns die Mehrheit Hoffnung. Ihrem Engagement gegen Rassismus und Islamfeindlichkeit gebührt unser tiefster Dank“, erklärt Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Das bedeute, dass die Werte wie Menschlichkeit, Liebe und Mitgefühl viel stärker als bisher betont, vorgelebt und sichtbar gemacht werden müsse.
Auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) wünscht den christlichen Gemeinden und ihren Nachbarn ein gesegnetes Weihnachtsfest. „Die Menschen begehen nach vielen Höhen und Tiefen, nach einem Jahr der Entscheidungen, Enttäuschungen, Sorgen, aber auch Hoffnungen die Weihnachtszeit und gedenken der Geburt Jesu. Es ist eine Zeit der Zuversicht und Hinwendung,“ so der
Vorstandsvorsitzender, Prof. Dr. Nevzat Aşikoğlu.
Das Jahr 2017 markierte für DITIB ein ereignisreiches Jahr, die kriselnde deutsch-türkische Beziehung führte auch bei der DITIB immer wieder zu Problemen. „Das Jahr 2017 hat uns viele Aufgaben und Entscheidungen aufgebürdet. Wir haben teils hoffnungsvoll, teils aber auch besorgt die Folgen von Entscheidungen hinterfragt und diskutiert, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt.“ Die Weihnachtszeit sei jedoch die Zeit der Besinnung und des Zusammenhalts und dahingehend solle man sich diesen Werten widmen.
Der Zentralrat der Muslime (ZMD) wünscht ebenfalls allen Christen eine besinnliche Zeit. „Gerade in Zeiten in denen die Religionen für grässlichen Terror missbraucht werden und damit versucht wird, einen Keil zwischen Religionen und Völker zu treiben, ist es wichtig auf das Verbindende, auf die uns allen Religionen und Weltanschauungen auferlegte Pflicht, Frieden auf Erden zu stiften, hinzuweisen und sie vorzuleben.“ In diesem Sinne bedankt sich der ZMD für die fruchtbare Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen in diesem Jahr.