Eine Phoenix-Dokumentation widmet sich der Frage; was wäre wenn der Islam sich über Europa verbreitet hätte? Ein Islamwissenschaftler ist sich sicher, Europa wäre jetzt toleranter gewesen.
Eine neue Phoenix-Dokumentation stellt die Frage, wie sich Europa entwickelt hätte, wenn im Mittelalter der Islam zur dominierenden Religion geworden wäre. Der Sender zeigt den halbstündigen Film von Martin Carazo Mendez am Donnerstag (28. Dezember, 22.30 Uhr). Ausgangspunkt ist das Jahr 732, als ein fränkisches Heer in der Nähe von Tours seine muslimischen Gegner besiegt. Aber es hätte auch anders ausgehen können. In „Was wäre, wenn … der Islam Europa erobert hätte?“ überlegt Mendez, welche Konsequenzen es gegeben hätte, wenn der muslimische Heerführer Ad dar-Rahman die Schlacht gewonnen hätte.
In Köln wären dann möglicherweise nie Kirchen wie der Dom gebaut worden – stattdessen aber zahlreiche Moscheen im Emirat Frankistan. „Das Ganze ist mehr als eine Gedankenspiel“, so der Dokumentations-Chef des Senders, Jean-Christoph Caron. Solche Was-wäre-wenn-Szenarien erweiterten den Blick auf die Geschichte. In der Doku kommen Experten wie der in Oxford lehrende Historiker Johannes Dillinger, die Mediävistin Claudia Garnier und der Islamwissenschaftler Peter Heine zu Wort. Heine ist überzeugt, die Gesellschaft wäre toleranter gewesen als in der realen Geschichte, wenn sich der Islam über Andalusien hinaus in Europa weiter verbreitet hätte. (dpa, iQ)