Der umstrittene ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die harte Flüchtlingspolitik seines Landes verteidigt. Dabei sieht er sich als Kämpfer für den europäischen Volkswillen und Vorbild für Europa.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut die Weigerung seines Landes verteidigt, Flüchtlinge aufzunehmen. „Wir betrachten diese Menschen nicht als muslimische Flüchtlinge. Wir betrachten sie als muslimische Invasoren“, sagte Orban im Interview der „Bild“-Zeitung (Montag).
Sie seien Wirtschaftsmigranten, die ein besseres Leben suchten. Das ungarische Volk wolle jedoch keine Migration. „Wir glauben, „dass eine hohe Zahl an Muslimen notwendigerweise zu Parallelgesellschaften führt, denn christliche und die muslimische Gesellschaft werden sich nie verbinden“, so Orban. Multikulturalismus sei nur eine Illusion. „So etwas möchten wir nicht. Und wir möchten uns nichts aufzwängen lassen“, sagte der Ministerpräsident.
Orban bekräftigte, dass Ungarn auch künftig keine Flüchtlinge aufnehmen werde. „Wir glauben, dass eine hohe Zahl an Muslimen notwendigerweise zu Parallelgesellschaften führt“, sagte er. „So etwas möchten wir nicht. Und wir möchten uns nichts aufzwängen lassen.“
Die Migrationsfrage sei in Europa zu einer „Demokratieproblematik“ geworden, sagte Orban am Freitag nach Gesprächen mit der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon. „Die Europäer haben einen klaren Willen, man könnte sagen, der Wille des Volkes ist eindeutig: Sie wollen nicht unter Terrorgefährdung leben, sie wollen, dass es Sicherheit gibt, sie wollen, dass die Grenzen geschützt werden“, argumentierte Orban laut Übersetzung. Zudem sollten diejenigen, die keinen Grund hätten, hier zu leben, in ihre Heimat zurückgebracht werden.
Viktor Orban ist für seinen harten Kurs in der Flüchtlingskrise bekannt. Dies hatte er schon in seiner Rede bei der Jahresversammlung ungarischer Diplomaten im September 2015 deutlich gemacht. „Niemand kann verlangen, dass Ungarn sich ändert“, sagte Orban. Er sei gegen eine Änderung der kulturellen und ethnischen Zusammensetzung der Bewohner Ungarns aufgrund äußerer Einwirkungen. (KNA, dpa, iQ)