In Luxemburg wurde eine Beobachtungsstelle für Islamfeindlichkeit errichtet. Künftig sollen alle Straftaten gegen islamische Einrichtungen und Muslime erfasst werden.
Am Institut für Forschung, Bildung und interkulturellen Dialog (IREDI) in Düdelingen (Luxemburg) wurde eine Beobachtungsstelle für Islamfeindlichkeit, die aus einem vierköpfigen jungen Team, die Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften oder Geschichte studieren, eingerichtet.
Ziel sei es den Islam und die muslimische Gemeinschaft zu erforschen und Informationen über Islamfeindlichkeit in Luxemburg zu sammeln. Dazu gehören alle Arten der Diskriminierung oder Gewalt, die gegen islamische Institutionen oder Muslimen gerichtet wurden.
Hinweise zu islamfeindlichen Straftaten können unter der Telefonnummer 691 568 776 oder unter islamophobia@iredi.lu der Beobachtungsstelle gemeldet werden. Die eingehenden Hinweise und Meldungen werden erfasst, überprüft und analysiert. Die Beobachtungsstelle werde im Anschluss einen Bericht verfassen, der die Lage in Luxemburg mit anderen europäischen Ländern vergleichen solle. Hierbei werde die Beobachtungsstelle einen „objektiven und soziologischen Ansatz“ verfolgen, so der Leiter der Beobachtungsstelle im Namen des IREDI-Ausschusses.
Seit Anfang des Jahres werden auch in Deutschland islamfeindliche Straftaten separat erfasst. DIE LINKE.-Politikerin Ulla Jelpke forderte diesen Schritt schon vor Jahren. Wie sich Islamfeindlichkeit entwickelt hat und weshalb nach wie vor Bedarf an Sensibilisierung bei der Polizei besteht, erklärt sie im IslamiQ-Interview.
Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten bleibt stetig hoch. Im ersten Jahr der separaten Erfassung der islamfeindlichen Straftaten blieb die Zahl der Angriffe nie unter 200 in einem Quartal. Die Täter sind in fast allen Fällen Rechtsextreme. (KNA, iQ)