Beobachtungsstelle

Luxemburg will Islamfeindlichkeit erfassen

In Luxemburg wurde eine Beobachtungsstelle für Islamfeindlichkeit errichtet. Künftig sollen alle Straftaten gegen islamische Einrichtungen und Muslime erfasst werden.

12
01
2018
Islamfeindlichkeit, Muslime
Symbolbild: Islamfeindlichkeit, Muslime © (metropolico.org/ CC 2.0/ flickr)

Am Institut für Forschung, Bildung und interkulturellen Dialog (IREDI) in Düdelingen (Luxemburg) wurde eine Beobachtungsstelle für Islamfeindlichkeit, die aus einem vierköpfigen jungen Team, die Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften oder Geschichte studieren, eingerichtet.

Ziel sei es den Islam und die muslimische Gemeinschaft zu erforschen und Informationen über Islamfeindlichkeit in Luxemburg zu sammeln. Dazu gehören alle Arten der Diskriminierung oder Gewalt, die gegen islamische Institutionen oder Muslimen gerichtet wurden.

Hinweise zu islamfeindlichen Straftaten können unter der Telefonnummer 691 568 776 oder unter islamophobia@iredi.lu der Beobachtungsstelle gemeldet werden. Die eingehenden Hinweise und Meldungen werden erfasst, überprüft und analysiert. Die Beobachtungsstelle werde im Anschluss einen Bericht verfassen, der die Lage in Luxemburg mit anderen europäischen Ländern vergleichen solle. Hierbei werde die Beobachtungsstelle einen „objektiven und soziologischen Ansatz“ verfolgen, so der Leiter der Beobachtungsstelle im Namen des IREDI-Ausschusses.

Mehr als 200 Straftaten in einem Quartal

Seit Anfang des Jahres werden auch in Deutschland islamfeindliche Straftaten separat erfasst. DIE LINKE.-Politikerin Ulla Jelpke forderte diesen Schritt schon vor Jahren. Wie sich Islamfeindlichkeit entwickelt hat und weshalb nach wie vor Bedarf an Sensibilisierung bei der Polizei besteht, erklärt sie im IslamiQ-Interview.

Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten bleibt stetig hoch. Im ersten Jahr der separaten Erfassung der islamfeindlichen Straftaten blieb die Zahl der Angriffe nie unter 200 in einem Quartal. Die Täter sind in fast allen Fällen Rechtsextreme. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Ausgerechnet Die Linke, deren Abgeordnete (deren Namen ich hier nicht nennen will) im Bundestag offen gegen islamische Einrichtungen in Deutschland hetzt, und mit Terrororganisationen kollaboriert, auf deren Konto die häufigsten islamfeindlichen Straftaten in Deutschland nach den Rechtsextremisten geht. Die Linke sollte in diesem Fall erst einmal bei sich selbst aufräumen, wenn sie Islamfeindlichkeit bekämpfen will. Sonst bleibt es nur eine Farce. Wobei: So sind nunmal Politiker. Da sind die anderen Parteien auch nicht viel besser.
12.01.18
15:09
Frederic Voss sagt:
Ausgerechnet das Steuerparadies Luxemburg will Islamfeindlichkeit erfassen - wie diese auch immer nach welchen Kriterien und durch wen "erfasst" werden soll. Der sich vielfach selber menschenfeindlich gebende Islam soll auch noch zum Opfer stilisiert werden? Diese Beobachtungssstelle sollte erst einmal gründlich den Aktenberg aus 28.000 Seiten Luxemburg-Leaks detailliert erforschen und erfassen. Da ja die Abgabenlast für Konzerne mit Hilfe höchst umstrittener Steuerkonstruktionen nicht selten auf weniger als 1% kleingerechnet wird, möchte man womöglich davon ablenken und lieber für 'Recht und Ordnung' im diffusen Religions-Dunstkreis Aktionen vorgaukeln und das Fußvolk irgendwie beruhigen und ablenken. Oder sollen gar reichste Islam-Herrscher für supertolle Milliarden-Geschäfte und Deals auf diese Weise gewogen gemacht und gewonnen werden?
12.01.18
16:56