Freitagspredigten, 26.01.2018

Duâ, Gebetsruf und nutzlose Dinge

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert diese Woche die Bedeutung und Besonderheit des Duâs. Duâ bedeutet soviel wie „Ruf“, „Gebet“ und „Bitte“. Mit einem Duâs wende sich der Mensch Allah zu und teile ihm seine Wünsche und Sorgen mit und bitte um seine Hilfe.

Ein Duâ sei wie ein „Dialog“ zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf. Diese besondere Beziehung sei eine Ibâda, die Allah seinen Geschöpfen anbiete und von ihnen erwarte.

Sich mit seinen Duâs an Allah zu wenden bedeute, seine eigenen Schwächen zu kennen. Menschen haben ihre Grenzen, da sie schwach seien. Aber Allah sei über alles erhaben und allmächtig. Ein Duâ bezeuge die Schwäche und gleichzeitig Allahs Stärke. Das gelte aber nicht nur dann, wenn ein Problem vorhanden sei, mit dem der Mensch sich an Allah wende. Diese Haltung sei eine Folge der innigen Beziehung zu Allah und sei immer vorhanden, egal ob es ihm gerade gut geht oder nicht.

Sich von nutzlosen Dingen fernhalten

In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es darum sich von nutzlosen Dingen fernzuhalten. Der Glaube erfordere die Übernahme von ‎Verantwortung für einen selbst, seine ‎Familie und seine Umwelt. Jede Möglichkeit, die der Mensch im Leben erhalte, bringe eine ‎Verantwortung mit sich. Diese Verantwortung ‎sei es, alle Möglichkeiten im Sinne des ‎Wohlwollens Allahs und für das Wohl der ‎Menschheit einzusetzen und zu bewahren.‎

Somit sei es die Aufgabe eines Muslims sich von sinnloser Rede, sinnlosen Haltungen ‎und sinnlosen Handlungen fern zu halten. ‎Schließlich führen sie dazu, dass ‎der Verstand unnötig beschäftigt sei und die ‎Persönlichkeit sowie das Ansehen beschädigt ‎werden. Beschäftigungen, die weder einen ‎Beitrag für das Diesseits, noch für das Jenseits ‎leisten, verleiten die Menschen dazu, sich von ‎sich selbst, von ihrem Schöpfer und von ihrem ‎Umfeld zu entfernen.

Der Gebetsruf

In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Gebetsruf. Als Fachausdruck in der islamischen Lehre sei der Gebetsruf, der zu bestimmten Zeiten für die Pflichtgebete und mit bestimmten gesegneten Worten laut vorgetragene Ruf zum rituellen Gebet. Der Gebetsrufer werde Muezzin genannt.Wenn der Gebetsruf erklingt soll der Mensch seine Sitzhaltung und seine Haltung generell in Ordnung bringen und damit seinen Respekt gegenüber dem Ruf zeigen. Jeder Muslim sollte sich angewöhnen beim Gebetsruf mit der Arbeit aufzuhören oder die Beschäftigung ruhen zu lassen und sich in Ehrfurcht und voller Konzentration den Worten des Rufes widmen.

Der Gebetsruf sei demnach ein starkes Zeichen und ein Kennzeichen des Glaubens und des Islam.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.