Vergangenen Donnerstag lud der Bundespräsident muslimische Vertreter aus Deutschland zu einem Gespräch ein. Grundlegende Probleme der Muslime in Deutschland wurden besprochen und weitere Treffen sollen folgen.
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vergangenen Donnerstag Vertreter islamischer Organisationen zu einem Gespräch eingeladen. Das Treffen fand im Schloss Bellevue in Berlin statt. Unter den geladenen Gästen war der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Union für religiöse Angelegenheiten (DITIB) Nevzat Aşıkoğlu, der Sprecher des Koordinationsrat der Muslime (KRM), Zekeriya Altuğ, der Vorsitzende des Islamrates, Burhan Kesici, der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der islamischen Kulturzentren (VIKZ), Kazım Per, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, der Vorsitzende der Islamischen Gemeinde der Bosniaken in Deutschland (IGBD), Paso Fetic und zuletzt der Vorsitzende des Zentralrates der Marokkaner (ZRMD), Ahmed Hammouti.
Das Treffen war nicht öffentlich und wurde in Form eines Hintergrundgespräches gehalten. Der Vorsitzende der DITIB, Nevzat Aşıkoğlu, gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die grundlegenden Probleme der Muslime in Deutschland mit dem Bundespräsidenten besprochen wurden. Steinmeier habe hervor gehoben, dass an einem Tag nicht alle Probleme zu besprechen oder lösen seien, aber ihn besorge, dass der Ton in der Gesellschaft viel rauer geworden ist. Er wolle schauen, wo Bedarf bestünde.
Die Vertreter der islamischen Religionsgemeinschaften sprachen ihrerseits die Probleme der muslimischen Bürgerinnen und Bürger und die Gefahren der aktuell negativen politischen Großwetterlage an. Sie betonten ihre wachsende Sorge über die erneut aufflammende Islamfeindlichkeit und die hohe Zahl an Moscheeübergriffen. Es sei wichtig, dass die Muslime als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden, damit sie sich auch als Teil der Gesellschaft fühlen und als solches agieren könnten, so die allgemeine Meinung.
Auch der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, betonte die Relevanz der angesprochenen Probleme und hofft, dass weitere Treffen in kürzester Zeit folgen. „Das Gespräch mit Herrn Steinmeier fand in einer sehr angenehmen Atmosphäre statt. Der Bundespräsident sagte, dass solch ein Treffen zum ersten Mal stattfindet und dass er daran interessiert ist, weitere Sitzungen in bestimmten Abständen zu organisieren.“ Das Thema bei dem nächsten Treffen soll schwerpunktmäßig die Situation der islamisch-theologischen Fakultäten in Deutschland sein, so Kesici.