Dresden

Angeklagter gesteht Anschlag auf Moschee

Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Kongresszentrum in Dresden überschatteten die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit 2016. Der Täter gesteht, und gibt an die Tat zu bereuen.

05
02
2018
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Im Prozess um die Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und ein Kongresszentrum (ICC) Ende September 2016 in Dresden hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages am Dresdner Landgericht gab der 31-Jährige am Montag zu, vor der Fatih Camii Moschee selbstgebaute Rohrbomben in einem Eimer mit brennbaren Stoffen und Flüssigkeit neben der Haustür abgestellt und mittels Zeitschaltuhr gezündet zu haben. „Ich hatte nie vor, Menschen zu verletzen oder gar in die Gefahr des Todes zu bringen“, bestritt er den Vorwurf des Mordversuchs. Es sollte einen Feuerball und einen lauten Knall geben. „Ich wollte nur ein Zeichen setzen.“

Was genau der Angeklagte damit meinte, ließ er offen und auch keine Nachfragen zu seiner 15-minütigen Erklärung zu. Der Belüftungsmonteur war bereits beim islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis als Redner in Erscheinung getreten und soll sich laut Anklage in diesem Umfeld auch radikalisiert haben. Er habe kein Licht gesehen und sei davon ausgegangen, dass sich keine Menschen in dem Moscheegebäude befanden. Als er später hörte, dass die Familie des Imams da war, sei er schockiert gewesen. „Ich möchte deutlich sagen, dass ich die Tat bereue.“

Der 31-Jährige will den Sprengsatz noch aus „Angst vor der eigenen Courage“ entschärft und dann in Sichtweite gewartet haben, bis er zündete. „Wenn Jemand gekommen wäre, wäre ich hingelaufen und hätte gewarnt“, betonte der Angeklagte, der seit über einem Jahr in Untersuchungshaft ist. Er habe ausreichend Zeit zum Nachdenken gehabt. „Ich würde so etwas nicht wieder tun.“ Auch hinsichtlich der Attacke auf das ICC bekannte er sich im Sinne der Anklage schuldig, ohne Details zu nennen.

Die beiden Anschläge wenige Tage vor der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden hatten bundesweit Entsetzen ausgelöst. Es entstand Sachschaden, der Imam und seine Familie kamen mit dem Schrecken davon. Auf die Spur des Angeklagten hatten die Ermittler DNA-Spuren geführt. Die Generalstaatsanwaltschaft nennt Ärger über die Flüchtlingspolitik und Hass auf Ausländer, vor allem solche muslimischem Glaubens, als Motiv. Der 31-Jährige sagte dazu nichts. (dpa/iQ)