Die Hutba (Freitagspredigt) behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert diese Woche die Prüfung des Vermögens. Muslime müssen erkennen, dass Allahs Gaben eine Prüfung seien. Ein Weg hierfür sei, dass sie ihr Vermögen auf dem Wege Allahs ausgeben. Besonders wichtig hierbei sei, dass sie in die Bildung der kommenden Generationen investieren, in dem sie Einrichtungen unterstützen, die unter großen Anstrengungen für die Erziehung ihrer Kinder aufgebaut wurden.
Ein Weg, um die Bildung der Kinder zu fördern und unsere Dankbarkeit gegenüber Allah auszudrücken sei die Infâk-Kampagne der IGMG. Spenden verringern das Vermögen nicht, sondern vermehren es. Durch ihr Infâk unterstützen Muslime Bildungszentren für eine gute Erziehung der Kinder. Der Erfolg werde sich inschallah in Gestalt von jungen Menschen begegnen, die als gute Muslime mit beiden Beinen mitten im Leben stehen.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um schöne Worte. Muslime müssen auf ihre Worte und ihre Sprache achten. Schließlich seien ihre Worte nicht nur für ihre Verständigung gut, sondern dienen auch dazu, ihre ganze Identität und ihren ganzen Charakter zu offenbaren. Dabei zitiert die DITIB eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er erklärt, dass solange das Herz des Menschen nicht aufrichtig sei, sein Glaube nicht aufrichtig sein werde. Und solange seine Worte nicht aufrichtig seien, sein Herz nicht aufrichtig sein werde.
Worte haben eine Tugend und eine Sitte. Höflichkeit und Tugendhaftigkeit des Gläubigen müssen sich in seiner Sprache widerspiegeln. Die Rede des Gläubigen sollte schön und vornehm sein und mit einer solchen Innigkeit vom Herzen kommen. Aus diesem Grund haben Muslime die Aufgabe, im Bewusstsein ihrer Verantwortung zu handeln und stets der Wahrheit und dem Recht zu folgen, da sie für ihre Taten am Jüngsten Tag Rechenschaft ablegen werden.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Bestimmung (Takdir) und die Umsicht (Tedbir). Wenn Allah von Ewigkeit her Zeit, Ort und Umstände künftiger Ereignisse plane und voraussieht, nennt man das Bestimmung. Wenn Menschen über Folge und Wirkung ihrer Handlungen nachdenken und daraufhin ihr Tun nach bestem Wissen und Gewissen zum Guten und Besseren wenden, nennt man umsichtiges Handeln.
In den Dingen, die in der Entscheidungsfreiheit und dem Willen unterliegen, muss der Mensch abwägen und umsichtig handeln. Allah habe den Menschen als Gabe seinen Verstand, seine Vernunft und seinen freien Willen verliehen und ruft ihn immer wieder dazu auf, davon Gebrauch zu machen. Deshalb sollte jeder nach Kraft und Vermögen mit Umsicht handeln, so wie es von ihm erwartet werde, und dann erst die Folgen der Vorherbestimmung Allahs erwarten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.