Im vergangenen Jahr wurden täglich durchschnittlich vier antisemitische Straftaten verübt, undzwar fast ausschließlich von Tätern aus dem rechten Spektrum.
Die Polizei hat im vergangenen Jahr nach einem Zeitungsbericht 1453 gegen Juden oder jüdische Einrichtungen gerichtete Straftaten gezählt – im Schnitt also vier am Tag. Das seien ähnlich viele wie 2016 und mehr als 2015, schreibt der «Tagesspiegel» (Montag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf Fragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke).
In den allermeisten Fällen seien die Täter rechtsextrem oder zumindest diffus rechts motiviert gewesen. Unter den antisemitischen Delikten seien 32 Gewalttaten, 160 Sachbeschädigungen und 898 Fälle von Volksverhetzung gewesen.
Bei 1377 Delikten, der absoluten Mehrheit, geht die Polizei demnach von rechts motivierten Tätern aus. Lediglich 33 Straftaten werden ausländischen Judenfeinden zugeschrieben, weitere 25 Delikte „religiös motivierten“. Nur ein einziges Delikt, ein Fall von Volksverhetzung, war nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert. Von einem importierten Antisemitismus kann kaum gesprochen werden. (dpa/iQ)