In Großbritannien fand zum vierten Mal der „Visit my Mosque Day“ statt. Mehrere tausend Besucher nahmen teil, darunter auch die britische Premierministerin.
In Großbritannien luden Moscheen und islamische Gemeinden unter der Koordination des „Muslim Council of Britain“ (MCB) am 18. Februar zum vierten Mal in Folge zum jährlichen „Visit my Mosque Day“ ein, dem britischen Pendant zum deutschen Tag der offenen Moschee (TOM). Die einzelnen Moscheegemeinden bereiteten eigenständig ein Programm für ihre Gäste vor, dass sich u. a. aus Moscheeführungen, Kurzvorträgen, Koranrezitationen, künstlerischen Darbietungen und kulinarischen Verköstigungen zusammensetze.
„Das Ziel des ‚Visit my Mosque Day’ ist die Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen der einzelnen Moscheen, der Versuch, Vorurteile abzubauen, eine Plattform für Dialog und Austausch zu bieten sowie Informationen über die Arbeit und das Engagement von Moscheen aus erster Hand zu vermitteln“, erklärt Ufuk Secgin, Initiator des Aktionstages und Mitglied des MCB gegenüber IslamiQ. „Vor fünf Jahren wurde die Idee in Anlehnung an dem deutschen Vorbild ‚Tag der offenen Moschee’ das erste Mal im MCB diskutiert. Vor vier Jahren haben wir das Projekt dann das erste Mal realisiert. Damals nahmen etwa 40 Moscheen teil. Dieses Jahr waren es mehr als 200 Moscheen“, so Secgin weiter.
Die Resonanz war sehr positiv. Mehrere Tausend Besucher nahmen nach Schätzungen des MCB an dem „Visit my Mosque Day“ teil. Darunter neben zahlreichen Lokalpolitikern auch nationale politische Größen, wie die britische Premierministerin Theresa May, Oppositionsführer und Vorsitzender der Labour Party Jeremy Corbyn sowie Londons Bürgermeister Sadiq Khan.
Corbyn besuchte die Finsbury Park- Moschee, die im letzten Juni Opfer eines islamfeindlichen Anschlags wurde, als Darren Osborne mit einem Van in eine Gruppe von Muslimen vor dem Moscheegebäude fuhr und dabei einen Menschen tötete und mehrere verletzte. Bei seinem Moscheebesuch hielt Corbyn eine Rede, in dem er Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus anprangerte. Premierministerin May würdigte den Aktionstag bei dem Besuch einer Moschee in ihrem Wahlkreis als eine „gute Gelegenheit, den Islam kennenzulernen“.