Im vergangenen Jahr wurden mehr als 2200 Straftaten auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte verübt. Die Bundesregierung verurteile die Angriffe aufs Schärfste.
Im Jahr 2017 hat es einem Medienbericht zufolge in Deutschland 2219 Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte gegeben. Das gehe aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage hervor, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Die Zahl sank demnach im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel: 2016 seien noch rund 3500 Angriffe erfasst worden.
Zu den Delikten zählten gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung, Volksverhetzung, Hausfriedensbruch, schwere Brandstiftung und Sprengstoffexplosionen.
Dem Bericht zufolge gab es vergangenes Jahr 1906 Angriffe auf Flüchtlinge sowie 313 Anschläge und Überfälle auf Flüchtlingsunterkünfte. Dabei seien mehr als 300 Menschen verletzt worden. Die Bundesregierung habe die Attacken in dem Papier aufs Schärfste verurteilt, hieß es.
Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke gab der AfD und der Union eine Mitverantwortung für die Übergriffe. „Mehr als 2000 rechte und rassistische Angriffe gegen Geflüchtete im Jahr 2017 sind Ausdruck einer aggressiven Stimmung im Land, die von der AfD und anderen Gruppierungen der extremen Rechten täglich befördert wird“, sagte sie. „Ermutigt werden sie nicht nur durch das Gerede von Bürgerkrieg und ´Umvolkung´, wie es von AfD und Pegida vertreten wird, sondern auch durch die rassistische Stimmungsmache der Unionsparteien, die keine Gelegenheit auslassen, Verschärfungen im Umgang mit Flüchtlingen zu fordern.“
Laut einem Bericht der „Neuen Ruhr Zeitung“ (Mittwoch) wurden im vergangen Jahr mehr als 1000 Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen in Deutschland begangen, davon seien 1069 Fälle zum Stichtag der Erfassung islamfeindlicher Straftaten bekannt, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion herausgeht. (dpa, iQ)