Über 2000 angemeldete Veranstaltungen. Damit gab es in Deutschland mehr Aktivitäten zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus als im Vorjahr. Darunter 1.000 Freitagsgebete in Moscheen, die sich der Überwindung von Rassismus gewidmet haben.
Bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 12. bis zum 25. März 2018 gab es ein größeres Engagement als im Vorjahr. Über 1.750 Veranstaltungen wurden der Stiftung gegen Rassismus bundesweit gemeldet – so viele wie noch nie. Dazu kommen die nicht öffentlichen Aktivitäten sowie über 1.000 Freitagsgebete in Moscheen, die sich der Überwindung von Rassismus gewidmet haben. An zahlreichen dieser Freitagsgebete nahmen Bürgermeisterinnen, Bürgermeister oder Minister mit Ansprachen teil.
Große Beachtung fand die erstmalig erfolgte Ansprache des Direktors der jüdischen Gemeinden in Hessen, Daniel Neumann, bei einem Freitagsgebet mit 300 muslimischen Gläubigen in der Assadaka-Moschee in Raunheim/Hessen. Angesichts der in dieser Zeit brennenden Moscheen hat er einen Aufschrei in der Gesellschaft vermisst. Veranstaltungen bei der Bundeswehr, in Moscheen und Synagogen sollen in den nächsten Jahren verstärkt werden.
Eine große Zahl von Veranstaltungen wurde erneut mit Unterstützung von Kommunen durchgeführt. Mit über 140 Veranstaltungen gab es in Dresden die meisten Aktionen unter den deutschen Städten. Viele Mitglieder des Aktionsbündnisses, Sportvereine, Religionsgemeinschaften, Volkshochschulen, Gewerkschaften und Wohlfahrtsorganisationen haben sich beteiligt. Weniger Veranstaltungen als früher wurden aus dem schulischen Bereich gemeldet.
„Europa hat keine Zukunft, wenn sich Rassismus und Nationalismus weiter ausbreiten. Ohne dem Rassismus in Europa entgegenzuwirken wird die weitere Zusammenarbeit scheitern und der Frieden gefährdet“, so Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung, von der die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Deutschland koordiniert werden.
Unter dem Motto „Gemeinsam eins! Löwenstark gegen Rassismus“ baute die IGMG Ortsgemeinde Braunschweig am Samstag eine Pinnwand auf dem Schlossvorplatz auf. Hier konnten Teilnehmende ihre persönlichen Botschaften für Akzeptanz und Toleranz auf einem Post-It aufschreiben und auf die markierten Stellen auf der Pinnwand anheften. Am Ende entstand ein Löwe, das Wappentier Braunschweigs, mit der Aufschrift „IWGR Braunschweig 2018“. Ziel dieser Aktion war es ein Zeichen für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft zu setzen.
Auch die Antidiskriminierungsstelle Federation against injustice and racism (FAIR International) war im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus Vorträge in verschiedenen Städten wie Hanau, Lübeck und Dortmund unterwegs und haben zu den Themen „Islamfeindlichkeit in Deutschland“ und „Moscheeangriffe – eine Gefahr für uns alle“ referiert. Die nächsten Internationalen Wochen gegen Rassismus finden vom 11. – 24. März 2019 statt.