Am Wochenende demonstrierte die AfD gegen einen Moscheebau der DITIB-Gemeinde in Hachenburg. Seit Monaten gebe es Widerstand. Im vergangenen Jahr haben Unbekannte einen Schweinekopf auf der Moscheebaustelle abgelegt.
Die rheinland-pfälzische AfD-Fraktion demonstriert am (heutigen) Samstag (12.00 Uhr) in Hachenburg im Westerwald gegen den Bau einer Moschee. Verantwortlich für die Baustelle ist die örtliche DITIB-Gemeinde. Bundesweit steht die islamische Religionsgemeinschaft DITIB in der Kritik. Ein Vorwurf lautet, die türkische Regierung übe Einfluss auf Gläubige der Gemeinden aus.
Die AfD spricht laut Stadtbürgermeister Stefan Leukel (CDU) von 200 bis 400 Demonstranten. Bei einer gleichzeitigen Gegendemo sei von 50 Teilnehmern die Rede. Bei der AfD-Kundgebung sprechen laut einem Aufruf unter anderem AfD-Fraktionschef Uwe Junge und der rheinland-pfälzische AfD-Bundestagsabgeordnete Andreas Bleck. Junge erklärte, dass sie die Bürger über die DITIB aufklären und jenen Bürgern in Hachenburg eine Stimme geben, die einen Machtausbau der DITIB ablehnen.
Stadtbürgermeister Leukel sagte, er rechne damit, dass die AfD-Demo „keinen Schritt zur Lösung anstehender Fragen auf lokaler Ebene, sondern vielmehr eine Verfestigung von Vorurteilen und Vorbehalten gegenüber unseren Mitbürgern“ bringe. Leukel kritisierte aber auch die rot-gelb-grüne Landesregierung, weil die «bereits seit zwei Jahren angekündigten Gutachten zur Rolle von Ditib immer noch nicht vorliegen». Die Verhandlungen zwischen Regierung und den islamischen Religionsgemeinschaften sind seit dem Sommer 2016 unterbrochen. Zwei Gutachten, von deren Ergebnis die Wiederaufnahme der Verhandlungen abhängt, werden im Sommer 2018 erwartet.
Ende Oktober des vergangenen Jahres entdeckten Mitglieder der DITIB-Gemeinde haben einen abgetrennten Schweinekopf auf der Baustelle ihrer neuen Moschee. Die Aktion sei für Mitglieder der Gemeinde in Hachenburg eine Provokation. Seit Monaten habe es Widerstand gegen das Bauvorhaben DITIB-Gemeinde gegeben. Zwar habe es auch Gespräche an einem Runden Tisch gegeben, doch habe dies nicht ausgereicht, um die Bedenken einiger Bürger auszuräumen. (dpa, iQ)