Islamfeindlichkeit

Volksverhetzung: Ex-Pegida-Frontfrau soll in Haft

Die frühere Frontfrau der islam- und ausländerfeindlichen Pegida, Tatjana Festerling, muss für vier Monate ins Gefängnis, weil sie eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung nicht zahlen kann.

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03
2018
Anti-Pegida Aufkleber. © metropolico.org auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Weil sie eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung nicht zahlen kann, drohen der früheren Frontfrau der islam– und ausländerfeindlichen Pegida, Tatjana Festerling, vier Monate Gefängnis. Auf ihrer Internetseite veröffentlichte die 54-Jährige ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Dresden, in dem sie aufgefordert wird, bis spätestens 9. April eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe im Frauengefängnis Chemnitz anzutreten. Ein Sprecher der Behörde bestätigte eine entsprechende Ladung. Hintergrund ist ein Strafbefehl wegen Volksverhetzung gegen Festerling, in dem das Amtsgericht im vergangenen Oktober 120 Tagessätze á 25 Euro als Strafe verhängt hatte.

Aufruf zur Spende 

In einer Videobotschaft stellte sich Festerling als Opfer politischer Verfolgung dar. Sie wolle und könne die Strafe nicht zahlen, sagte sie. Zugleich bat sie aber Sympathisanten darum, Geld an die Landesjustizkasse zu zahlen, um eine Haftstrafe doch noch abzuwenden.

Das Amtsgericht Dresden hatte den Strafbefehl wegen Volksverhetzung und Beleidigung in insgesamt drei Fällen verhängt. Festerling hatte unter anderem bei Pegida mit Blick auf Flüchtlinge von «muslimischen Wurfmaschinen» und einem „Geburten-Djihad“ gesprochen. 2015 war sie als Kandidatin der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) in Dresden bei der Oberbürgermeisterwahl angetreten und hatte im ersten Wahlgang knapp 10 Prozent der Stimmen geholt. Ein Jahr später hatte sie das Bündnis im Streit mit Pegida-Chef Lutz Bachmann verlassen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Auf dem Aufkleber über dem Aritikel ist „FCK PGDA“ zu lesen. Pauschale Pegida-Feindlichkeit und Pegida-Phobie scheint von IslamiQ daher für zulässig und richtig gehalten werden. Ich stimme dem zu, denn ich bin auch ganz pauschal pegida-phob. Pegida betreibt meiner Meinung nach tatsächlich Hetze gegen Andersdenkende. Das geschieht allerdings auch im Koran, und zwar nicht nur in einzelnen Suren. Von Anfang bis zum Ende wird im Koran ein absoluter Wahrheitsanspruch, hetzende Geringschätzung von Andersdenkenden und Strafdrohungen gegen Abtrünnige vermittelt. Daher lehne ich den Islam aus wohlüberlegten Werturteilen, die ich gefasst habe, ganz pauschal ab. Zum Dialog sollte man sowohl zu Pegida-Demonstranten als auch Islam-Anhängern bereit sein. Miteinander reden ist immer gut. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass Deutschland besser wäre, gäbe es Pegida nicht, und dass die Welt besser wäre, gäbe es den Islam nicht.
01.04.18
4:19
Frederic Voss sagt:
Können hier auch Beiträge und Berichte zum Thema JUDENFEINDLICHKEIT veröffentlicht werden? Das Foto mit dem Aufkleber "FCK PGD" ist sehr illustrativ. Kürzlich bemerkte ich Anti-Islam-Aufkleber mit der Formulierung "FCK ISLAM". Unglaublich, aber wahr.
01.04.18
10:33
Ute Fabel sagt:
@ Frederic Voss: „FCK PGD“ und „FCK ISLAM“ - beide Slogans sind Ausdruck des geschützten Grundrechts auf Meinungsfreiheit. Anhänger von Pegida scheinen sich mit der Existenz solcher Aufkleber auch abzufinden. Von muslimischer Seite vernehme ich hingegen ständiges Gejammere über ach so verwerfliche „Islamophobie“ oder gar „antimuslimischen Rassismus“. Die Erwartungshaltung, dass in einer pluralistischen Gesellschaft jeder tiefen Respekt vor der eigenen Gesinnung haben soll und das Titulieren der wohlüberlegten Ablehnung des Islams als „Vorurteil“ ist sehr vermessen.
02.04.18
7:37
Johannes Disch sagt:
Wenn man eine Geldbuße nicht bezahlen kann, dann muss man sie absitzen. Völlig egal, um welches Delikt es sich dabei handelt, ob um Schwarzfahren oder Volksverhetzung.
02.04.18
17:29
Harousch sagt:
@ JoDisch Das ist korrekt und zwar entspricht der Betrag von 50 € einem 24-stündigen Knastaufenthalt. Dafür werden andererseits Steuergelder ausgegeben. Die knapp 70 Millionen €, die der NSU Prozess den Steuerzahler bisdato gekostet hat, wird sie aber nicht toppen. Das ist ja wirklich armselig. Frau Festerling hat sich auf Kosten Andersgläubiger und Geflüchteten jeden Montag aus lauter Langeweile einen Heidenspaß mit Ihren Kameraden erlaubt und jetzt wo es um das Tragen der Konsequenzen geht, sind die Kameraden spurlos verschwunden. Es würde ja schon reichen, wenn jeder ein paar Euros spenden würde. Eventuell lässt sich durch eine Spendenaktion der Knastaufenthalt doch vermeiden. Noch besser wäre es, wenn das Gericht sie dazu verpflichten würde an gleichvielen Tagen, wie sie an Pegidaaktionen teilgenommen hat, auf die Straßen zu gehen und zwar in einem T-Shirt mit der Aufschrift FCK Pegida. Soviel Elend und Erniedrigung ist schon Strafe genug. Ich hoffe, sie wird Ihren Seelenfrieden finden und zu einem besseren Menschen werden.
03.04.18
20:42