Die islamischen Religionsgemeinschaften setzen in dieser Woche unterschiedliche Schwerpunktthemen in ihren Freitagspredigten. So wird über nützliche Arbeit, das Jenseits und den Sinn von Gesprächszirkeln gepredigt.
Die IslamiQ-Redaktion gibt jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften. In dieser Woche widmen sich die Religionsgemeinschaften den Themen Arbeit, Jenseits und Gesprächskreise.
Dass jede nützliche Arbeit und Tätigkeit eine Form des Gottesdienstes darstellt, darauf macht der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in seiner heutigen Hutba aufmerksam. Der Islam gebiete es, „Arbeit und Arbeiten ernst zu nehmen und so gut wie möglich auszuführen.“ Muslime müssten ihre Tätigkeiten und Arbeiten in dem „Wissen und Bewusstsein verrichten, dass Allâh sie sieht und dass wir sie eines Tages vor ihm verantworten müssen.“ Dies sei auch ein Weg zum ihsan, der vollkommenen Stufe des Glaubens.
Der Islam heiße „widerwillig verrichtete Tätigkeiten und Arbeiten, sinnloses Herumwerkeln oder lieblose und hingepfuschte Arbeit nicht gut.“ Zu den schönsten Geboten des Islam gehöre es „standhaft im Glauben zu sein, aufrichtig im Umgang mit anderen, ehrlich in Handel und Geschäft, hingebungsvoll und genau in der Kunst und ehrlich und auf Qualität bedacht bei der Arbeit“ zu sein. Damit aber all diese Dinge möglich sind, müsse zuallererst die Absicht (Niyya) stimmen, erklärt der VIKZ.
Nützliche Arbeit und Tätigkeiten, die auch einen Gottesdienst darstellen können, sind mitunter ein Schlüssel für das spätere jenseitige Leben. Das ist auch Thema bei der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). Der Mensch bereite sich im Diesseits auf das Leben im Jenseits vor. Wie in anderen Offenbarungsreligionen, spiele im Islam der Glaube an das Jenseits eine zentrale Rolle, und zähle zu den Glaubensgrundsätzen.
In ihrer Hutba weist die DITIB darauf hin, dass der Tod ein „natürlicher Bestandteil des menschlichen Lebens“ sei. „Für diejenigen, die glauben, dass nach dem Tod nichts mehr kommt, ist der Tod eine Katastrophe, ja das Schlimmste, was ihnen widerfahren kann. Für gläubige Menschen jedoch, die wissen, was der Tod ist und was nicht, ist er sogar etwas, was sie vital hält. Eine Warnung, die sie stets daran erinnert, Vorbereitungen zu treffen für das jenseitige Leben.“ Deshalb sollte der Mensch mit seinem Tun und Handeln auf Erden, ein Allah gefälliges Leben führen, so die DITIB.
Themen wie Arbeit und Jenseits spielen auch eine Rolle bei den Gesprächskreisen, die von Muslimen in Deutschland veranstaltet werden. Diesen widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba. Regelmäßige Gesprächskreise stärkten die Freundschaft und sie helfen Menschen vor der Vereinsamung. Man verlasse diese Treffen oft als komplett andere Menschen, erklärt die IGMG.
Eine weitere Besonderheit der Gesprächszirkel, die insbesondere Jugendliche positiv beeinflussten, sei die Vermittlung von „familiären, kulturellen und religiösen Werten.“ Die Jugendlichen lernten bei den Zusammenkünften das Zuhören und Verstehen. „Des Weiteren werden sie darin gestärkt, ihre Meinungen zu äußern und sich anderen mitzuteilen“, so die IGMG. Sie ruft daher abschließend dazu auf, dort, wo es keine gibt, neue Gesprächskreise zu gründen oder wenn es welche in der näheren Umgebung gibt, an diesen unbedingt teilzunehmen.