Öhringen, Darmstadt, Berlin. Vergangenes Wochenende wurden drei weitere Moscheen von bisher unbekannten Tätern angegriffen. Der Staatsschutz ermittelt.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es zu einem islamfeindlichen Angriff auf die DITIB-Gemeinde in Öhringen (Baden-Württemberg). Unbekannte haben ein Trafohäuschen, welches sich außerhalb des Moscheegeländes befindet, mit den Worten: „Scheiß Islamisten, sollen verecken“ beschmiert.
Die Pressestelle der Polizei Heilbronn teilte IslamiQ auf Anfrage nun mit, dass die Polizei von einer fremdenfeindlichen Tat ausgehe und deshalb der Staatsschutz die Ermittlungen bereits aufgenommen. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise.
Anfang Dezember wurde die DITIB-Moschee in Öhringen, eine Stadt im Osten Baden-Württembergs, erneut Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Unbekannte haben am Eingang zum Moschee-Gelände ein Schweinskopf aufgespießt.
November 2015 kam es wieder zu einem Übergriff auf die Moschee in Öhringen. Schon damals wurde das Trafohäuschen mit den Worten „Scheiß Islamisten, sollen verrecken! verrecken“ beschmiert. Das Wort verrecken wurde zwei Mal auf die Fassade besprüht. Auffällig ist, dass auch diesmal die selbe Wortwahl benutzt wurde.
Am Wochenende wurden weitere Übergriffe auf Moscheen verübt. Unbekannte haben die Eingangstür der ATIB Emir Sultan Moschee, welche sich auf der Mainzer Straße in Darmstadt befindet, mit Pflastersteine eingeworfen und die Außenfassade mit politische Parolen wie „Fascho Schweine“, „PKK“ und „YPG“ beschmiert. In der Nacht zum Freitag wurden die Fenster der Aksa Moschee in Berlin ebenfalls eingeschlagen und mit roter, gelber und grüner Farbe beschmiert.
Außerdem wurden in der selben Nacht Pflastersteine gegen die Scheiben eines Döner-Imbiss in der Heinrichstraße (Darmstadt) geworfen. Hier hielten die Scheiben den Steinwürfen Stand, wurden jedoch erheblich beschädigt. Auch in diesem Fall konnten aufgesprühte Parolen festgestellt werden. Ein Zusammenhang der beiden Taten werde seitens der Polizei überprüft.
Der Oberbürgermeister Jochen Partsch teilte mit, dass er heute die ATIB-Gemeinde besuchen und zusammen mit Vertretungen von Einrichtungen der Stadt Darmstadt seine Solidarität zum Ausdruck bringen möchte.
Die deutschen Polizeibehörden haben einem Bericht zufolge in diesem Jahr bislang mehr als 40 Angriffe mutmaßlicher prokurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants registriert. Dies berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Vergangenes Jahr waren es demnach insgesamt 13 solcher Übergriffe. (dpa, iQ)