Kulturelle Vielfalt gehört schon immer zu Deutschland. Der aktuelle Religionsmonitor zeigt, wie unterschiedlich die Erfahrungen mit kultureller Vielfalt in den Kommunen sind: Das Spektrum reicht von unerfahrenen Städten, bis hin zu superdiversen Großstädten.
Vor dem Hintergrund zunehmender Diversität stellt sich die Frage, wie der Umgang mit der kulturellen Vielfalt in Deutschland gelingen soll besonders drängend. Die Studie „Kulturelle Vielfalt in Städten. Fakten – Positionen – Strategien“ zeigt, wie unterschiedlich die Erfahrungen mit kultureller Vielfalt in den Kommunen sind: Das Spektrum reicht von wenig vielfältigen Klein- und Mittelstädten, die über kaum Erfahrung verfügen, bis hin zu superdiversen Großstädten wie Frankfurt am Main.
50 Prozent der Westdeutschen und 60 Prozent der Ostdeutschen wünschen sich laut der Studie eine Anpassung von Migranten an die Mehrheitskultur. Ein Großteil sehe eine Anpassung der Einwanderer als beste Option, berichtete die Wochenzeitung „Die Zeit“ .Das gelte auch für Einwanderer selbst, die derzeit 23 Prozent der Bevölkerung ausmachten.
Im Unterschied dazu bevorzugten die unter 40-Jährigen ein Zusammenwachsen der Kulturen und die Entwicklung einer „Multikultigesellschaft“, hieß es weiter. Zugewanderte lehnen ein solches Zusammenwachsen laut Studie mehrheitlich ab. Sie stimmten in allen Altersgruppen mehrheitlich für eine Anpassung an die Mehrheitskultur. Wenige sprachen sich für ein Nebeneinander der Kulturen aus.
Unterschiede ergeben sich nach den Angaben auch bei der Religionszugehörigkeit: 55 Prozent der Christen, aber nur 48 Prozent der Konfessionslosen und 39 Prozent der Muslime bevorzugten eine Anpassung der Migranten. Unter Muslimen votierte die Mehrheit (43 Prozent) vielmehr für ein Zusammenwachsen der Kulturen. Bei den Konfessionslosen waren das 42 Prozent, bei den Christen 33 Prozent.
Die Herausgeberin des Religionsmonitors, Yasemin El-Menouar, bewertet die Ergebnisse als „starkes Ja zur Vielfalt“. Es freue sie, dass „ein Drittel der Bevölkerung sehr gelassen mit den unterschiedlichen Kulturen in unserem Land umgeht und sich wünscht, dass sie zusammenwachsen“, sagte sie der „der Zeit“. Politisch notwendig sei eine „Vielfaltspolitik statt Streit über Identitäten“. (KNA, iQ)