Lauffen am Neckar

Sechs Festnahmen nach Brandanschlag auf Moschee

Unbekannte verübten einen Brandanschlag auf die IGMG-Moschee in Lauffen. Nach intensiver Fahndung sind die mutmaßlichen Täter gefasst. Es gibt Hinweise auf ein politisches Motiv.

08
06
2018
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Moschee in Lauffen am Neckar
Moschee in Lauffen am Neckar

Drei Monate nach dem Brandanschlag auf die Akşemsettin Moschee der IGMG in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) haben die Ermittler die mutmaßlichen Täter geschnappt. Bei einer Razzia wurden sechs Verdächtige festgenommen, wie Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft in Stuttgart mitteilten. Rund 200 Polizisten durchsuchten demnach am Donnerstag zehn Wohn- und Geschäftsräume im Raum Heilbronn und im Neckar-Odenwald-Kreis.

Die Aktion richtete sich gegen sechs Verdächtige im Alter von 19 bis 30 Jahren. Gegen einen 23 Jahre alten Tatverdächtigen sei Haftbefehl erlassen worden. Er kam in Untersuchungshaft. Die fünf weiteren Verdächtigen wurden vorläufig festgenommen. Sie stehen ihm Verdacht, am 9. März an dem Brandanschlag beteiligt gewesen zu sein.

Anfang März haben die Verdächtigen mit Steinen mehrere Fensterscheiben zerschlagen und ein Molotowcocktail in die Gemeinde geworfen. In dem Gebäude sind Gemeinschafts- und Fortbildungsräume untergebracht, einen Teil nutzt der Imam als Wohnung. Der Imam der Moschee und dessen Frau hatten laut Mitteilung in dem neben dem betroffenen Raum liegenden Zimmer geschlafen.

Es wird wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung ermittelt. Die Ermittler vermuten ein politisches Motiv für die Tat. Aufgrund eines im Internet veröffentlichten Videos und eines Begleittextes auf einer PKK-nahen Seite gehen die Ermittler von kurdischen Tätern aus. (dpa, iQ)

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