Die Islamausstellung am Museum für Kunst und Gewerbe soll ab 2014 neu präsentiert werden. Dafür erwirbt das Museum vier neue Ausstellungsstücke. Besucher sollen so die islamische Kultur und Religion kennenlernen.
Denkt man an eine Islamsammlung in Deutschland, fällt einem meist Berlin ein. Doch zu den bedeutendsten Sammlungen gehört auch die Islamausstellung des Museums für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg. Diese soll 2014 neu präsentiert, und um vier weitere Ausstellungsstücke, darunter eine Holztür mit geometrischem Dekor und kostbaren Intarsien aus dem 15./16. Jahrhundert, erweitert werden. Die vier historischen Objekte stammen aus der Türkei, Indien und Ägypten.
Für die Erweiterung der Exponate hat das Museum finanzielle Unterstützung durch die Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen (SHK) und die Stadt Hamburg erhalten. Die SHK konnte im vergangenen Jahr insgesamt eine halbe Million Euro für Neuanschaffungen sammeln. Das Interesse der Besucher für den Islam ist laut Museumsleitung sehr groß, sodass sich eine Erweiterung anbietet. Mit der Sammlung will das Museum den Besuchern die islamische Kultur und Religion näherbringen.
Unter den Kostbarkeiten im MKG befindet sich als Herzstück ein Gedichtband des osmanischen Sultans Süleyman des Prächtigen (1494/95/96-1566). Dieser ist weltweit einer von drei überlieferten, noch existierenden Gedichtbänden dieses Sultans und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ebenso gehören zu den bemerkenswerten Stücken der Ausstellungen ein osmanisches Fliesenfeld aus der türkischen Stadt Iznik/Nicäa (16. Jahrhundert), sowie Teile der Fliesenverkleidung des Mausoleums von König Buyan Kuli Khan aus dem Jahr 1358 aus der Stadt Buchara im heutigen Usbekistan.
In der Nachkriegszeit wurden vor allem islamische Glaskunst und bedeutende Teppiche durch das MKG angekauft. Spitzenstücke der Sammlung sind ein fein geknüpfter Teppich aus dem Moghul-Reich in Indien und Fragmente eines höfischen Teppichs aus dem Iran des 16. Jahrhunderts. Als besonders bemerkenswert gilt der Fliesenbestand aus dem maurischen Spanien des 15. und 16. Jahrhunderts.