Schwimmunterricht

„Keine religiösen Ausreden dulden“

Für Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) darf es beim Schwimm- und Sportunterricht keine kulturellen oder religiösen Ausreden geben. Zur Schulpflicht in Deutschland gehöre auch der Schwimmunterricht.

05
07
2018
Badebekleidung, Schwimmunterricht
Symbolbild: Schwimmunterricht © Kanton Glarus auf flickr (CC BY 2.0), bearbeitet by IslamiQ.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will Schülern nicht zugestehen, dem Schwimm- oder Sportunterricht aus religiösen Gründen fernzubleiben. „Beim Schwimm- und Sportunterricht darf es keine kulturellen oder religiösen Ausreden geben“, sagte die SPD-Politikerin der „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

In Deutschland bestehe Schulpflicht – und der Schwimmunterricht gehöre dazu. „Das ist durchzusetzen, in letzter Konsequenz mit einem Bußgeld“, forderte die frühere Bürgermeisterin des multikulturell geprägten Bezirks Berlin-Neukölln. Wichtig sei, Gespräche mit den Eltern und ihren Kindern zu führen.

Als „Blödsinn“ bezeichnete Giffey Behauptungen, sie sei für das Verteilen sogenannter Burkinis an Schulen. Die AfD hatte der Familienministerin vorgeworfen, damit Sonderrechte für Muslime zu unterstützen, die sich nicht den deutschen Regeln anpassen wollten. Zuvor hatte Giffey gesagt, sie befürworte zwar keineswegs das Tragen von Burkinis im Schwimmunterricht – allerdings sollten sich Bundespolitiker nicht darüber erheben, wenn Schulen durch solch pragmatische Lösungen die Teilnahme muslimischer Schülerinnen am Schwimmunterricht sicherstellten.

Oberstes Ziel sei, dass alle Kinder Schwimmen lernen – ungeachtet ihrer Herkunft und Religion. Auslöser der Debatte war der im Juni bekanntgewordene Fall eines Gymnasiums in Herne in Nordrhein-Westfalen, das 20 Leih-Burkinis angeschafft hatte. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Vollkommen richtig, wir leben im 21. Jahrhundert und nicht mehr im Mittlelalter, auch wenn es Moslems gibt, die das offenbar einfach und einfach nicht begreifen wollen.
07.07.18
14:12
Ute Fabel sagt:
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat völlig recht! Erlaubt man engstirnigen Eltern die Abmeldung ihrer Töchter von Schwimmunterricht, käme dann sicher bald als nächste Forderung, die Kinder auch vom Biologieunterricht abmelden zu können, weil die Heiligen Schriften, an die man glaubt, sich nicht mit der Evolutionslehre von Charles Darwin decken. Die autoritär-klerikale Regierung in der Türkei maßt sich ja bereits an, bei Erstellung der Lehrpläne der Wissenschaft ins Handwerk zu pfuschen und abergläubische Texte aus dem Frühmittelalter wichtiger zu nehmen. Dem muss unbedingt Einhalt geboten werden!
09.07.18
9:16
Johannes Disch sagt:
Vor einigen Tagen hat man sich hier bei einem inhaltlich verwandten Artikel noch darüber echauffiert, dass Frau Giffey es okay findet, wenn Schulen Burkinis anschaffen, um muslimischen Mädchen die Teilnahme am Schwimmunterricht zu ermöglichen.
11.07.18
10:23