Der australische Senator Fraser Anning hat eine „Endlösung“ für die Migrationsfrage gefordert. Australien müsse die Einwanderung von Muslimen stoppen und zu einer „Politik des weißen Australien“ zurückkehren.
Der australische Senator Fraser Anning hat eine „Endlösung“ („final solution“) für die Migrationsfrage gefordert. Australien müsse sofort die Einwanderung von Muslimen stoppen und zu einer „Politik des weißen Australien“ zurückkehren, sagte er am Mittwoch im Frühstücksfernsehprogramm „Today“.
Damit bestätigte der Politiker der rechtspopulistischen Katter’s Australian Party (KAP) Äußerungen aus seiner umstrittenen Parlamentsrede vom Dienstag.
Annings Verwendung des NS-Terminus „Endlösung“ löste in Australien eine Welle der Empörung aus. Vertreter des gesamten Parteienspektrums verurteilten die „widerlichen“ Äußerungen des Senators. Der Politiker gab sich indes unbeeindruckt. Seine Worte hätten nichts mit der „Endlösung der Judenfrage“ in Nazi-Deutschland zu tun, so Anning.
Wenn jemand durch seine Wortwahl versehentlich beleidigt worden sei, könne er das nicht ändern: „Ich bereue nichts und werde mich nicht entschuldigen.“ Unterstützung für seine Einlassungen bekam Anning vom Gründer seiner Partei, Bob Katter. Der bezeichnete die Äußerungen seines Parteikollegen als „großartig“ und „reines Gold“.
Anning war früher Mitglied der Anti-Einwanderer-Partei One Nation, wechselte dann aber vor einigen Monaten zur rechten Australia Party. Andere Parlamentarier warfen ihm vor, eine „rassistische Hassrede“ gehalten zu haben. Der konservative Premierminister Malcolm Turnbull sprach von einer „Beleidigung“ für die Opfer des Holocaust.
Die „White Australia Policy“, auf die sich der Senator bezog, wurde – in unterschiedlicher Ausprägung – von 1901 bis 1973 betrieben. Ziel war es, die Einwanderung von Nicht-Weißen nach Australien zu verhindern.(KNA, dpa, iQ)