Die Hilfsorganisation Oxfam fordert einen besseren Schutz der Rohingya-Frauen in Bangladesch. Viele seien sexueller Gewalt ausgesetzt.
Die Hilfsorganisation Oxfam hat mehr Geld zum Schutz von Frauen in Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch gefordert. Die rasante Entwicklung der Flüchtlingskrise in Myanmar habe dazu geführt, dass viele Noteinrichtungen in Eile installiert und die Bedürfnisse von Frauen nicht berücksichtigt worden seien, sagte die Oxfam-Expertin für humanitäre Hilfe, Dorothy Sang, am Montag in Cox’s Bazar (Bangladesch). Daher sollten 15 Prozent aller neuen Hilfsmittel genutzt werden, um Frauen und Mädchen besser zu unterstützen, forderte die Organisation.
Unzureichende sanitäre Einrichtungen erhöhen den Angaben zufolge das Risiko von Belästigung und sexuellem Missbrauch. „Jede Woche werden hunderte Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt gemeldet“, so Oxfam. Frauen hätten Angst, zu Toiletten und Duschen zu gehen. Um einen Toilettengang zu vermeiden, essen und trinken Frauen demnach weniger und bleiben hungrig und durstig. Sie litten an Bauchschmerzen und Infektionen und ihnen fehlten Hygieneartikel.
Am 25. August vor einem Jahr begann die gewaltsame Vertreibung der Rohingya durch die Armee von Myanmar. Nach UN-Angaben flohen rund 700.000 Angehörige der muslimischen Minderheit aus ihrer Heimat im Norden des Bundesstaats Rakhine nach Bangladesch. Die UN werfen Myanmar eine „systematische ethnische Säuberung“ vor. (KNA/iQ)