Angriffe auf Moscheen und Muslime sind in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Zahl der Verletzten hingegen ist gestiegen.
Die Angriffe auf Muslime und Moscheen in Deutschland sind im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen, allerdings gab es dabei mehr Verletzte. Insgesamt wurden 320 antimuslimische Straftaten registriert, deutlich weniger als im ersten Halbjahr 2017 mit knapp 500. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor.
Dabei zählten die Behörden im ersten Halbjahr mit 25 Verletzten aber mehr als im Vorjahreszeitraum mit 18. Bei nahezu allen Straftaten sei davon auszugehen, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handele. Zur Höhe des Schadens liegen keine Zahlen vor.
Seit Jahresbeginn zeigt der Trend nach unten. Während im ersten Quartal 196 Straftaten registriert wurden, waren es im zweiten Quartal 124, darunter acht Angriffe gegen Moscheen. Bei den meisten Taten handelt es sich den Angaben zufolge um Volksverhetzung, Nazi-Schmierereien, Drohbriefe und Beleidigungen sowie Sachbeschädigung.
Die innenpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion Ulla Jelpke nannte den Rückgang der Straftaten erfreulich, sieht darin aber keinen Grund für Entwarnung. „Es fehlt nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Solidarisierung mit muslimischen Mitbürgern. Wer Muslime weiterhin zu Fremden erklärt, schürt bloß Vorbehalte, die letztlich auch in solchen Straftaten münden“, betonte sie. (KNA/iQ)