Humboldt-Universität

Studierende vor Gericht erfolglos mit Veto gegen Islam-Institut

Das Islam-Institut an der Humboldt Universität kann wie geplant eingerichtet werden. Das Verwaltungsgericht Berlin lehnte den Versuch der Studierendenvertretung dies zu verhindern ab.

12
09
2018
Humboldt-Universität
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Die Berliner Humboldt-Universität kann weiter wie geplant ein Institut für Islamische Theologie einrichten. Das Verwaltungsgericht Berlin wies in einem am Montag veröffentlichten Beschluss Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zurück, die von den Studierendenvertretern im Akademischen Senat der Hochschule gestellt worden waren.

Die Studenten hatten in einer Sitzung des Senats ein Gruppenveto gegen die Empfehlung des Gremiums zur Institutsgründung eingelegt und gefordert, den Vermittlungsausschuss der Hochschule anzurufen. Dies lehnte die Universitätsleitung unter Berufung auf das Hochschulrecht ab. Die Studierendenvertreter wenden sich vor allem gegen die im Beirat vertretenen islamischen Religionsgemeinschaften. Diese seien nach Meinung der Studierenden „konservativ“.

Zur Begründung seiner Entscheidung führte das Gericht an, dass der Akademische Senat seinen Vorschlagsbeschluss bereits gefasst und umgesetzt habe, indem er ihn dem Universitäts-Kuratorium unterbreitet habe. Das Kuratorium habe bereits die Einrichtung des Instituts beschlossen. Die von den Studierendenvertretern angestrebte Verpflichtung, den Vorschlagsbeschluss aufzuheben und den Vermittlungsausschuss anzurufen, „läuft daher ins Leere“, so die Richter. Auch wenn das Gericht dem Antrag der Studierendenvertreter entsprochen hätte, wäre der Einrichtungsbeschluss des Kuratoriums nicht vorläufig aufzuheben gewesen. Gegen die Entscheidung ließ das Gericht die Möglichkeit einer Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zu. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Es stimmt nachdenklich, dass etwas längst überfälliges immer noch gerichtlich erstritten werden muss. Die Medien mit ihrer Hetze gegen den Islam tragen eine erhebliche Mitschuld an der ganzen Sache. Davor sind selbst Studenten sowie Akademiker nicht gefeit. Nichtsdestotrotz begrüße ich das Gerichtsurteil.
12.09.18
14:24
Emanuel Schaub sagt:
Man/frau fragt sich almählich wes Geistes?? Kind diese Studierenden sind ; Warum protestieren sie denn nicht vor den (ev/Kath) Instituten. Sind die... fortschrittlich/"wissenschaftlich". Ich danke Allah ,das ich (noch?) kein Muslim bin(halbes kidding). Aber in meinem Alltag sehe ich die Geringschätzung gegenüber Muslimen. Neulich war ich der inzige ,der im Wartezimmer meines Arztes einer sehr freundlichen Muslima ihren Gruss mit hoffentlich ebenso netten Gruss beantwortete... Die Reaktionen ,wenn ich meine diversen KoranÜbersetzungen in den -extra- hochgehaltenen Händen halten schwanken zwischen Stirnrunzeln/giftigen Blicken/und schwachsinnigen Zeigefinger Zeichen(soll wohl bedeuten"Radikalisiere Dich nur nicht-ein höherer" Kriminal Beamter..) Also ich ich weiss nicht ,ob ich das...alles besonder als aushalten könnte. gruss emanuel
13.09.18
12:24
Frederic Voss sagt:
Der Islam und alle Islam-Anhänger verschiedenster Islam-Verständnisse müssen es sich schon gefallen lassen, daß bei allen islamisch motivierten Aktivitäten vor allem die "Ungläubigen" genauer hinschauen und achtsam beobachten. Nicht alles was gerne als "Hetze gegen den Islam" genannt wird, ist das auch wirklich. Islam-Kritik ist und bleibt ein fundamentales Grundrecht und Menschenrecht überall auf der Welt. Leider lassen viele Nachrichten in verschiedensten Medien zum Thema Islam & Islamisierung klar denkenden Menschen keine andere Wahl - besonders auch zum Selbstschutz.
13.09.18
13:52