Rheinland-Pfalz

Runder Tisch Islam: Religionsgemeinschaften begrüßen Fortsetzung des Dialogs

Der Runde Tisch Islam wurde in Rheinland-Pfalz wieder aufgenommen. Die Landesregierung tauscht sich mit den islamischen Religionsgemeinschaften aus.

19
09
2018
Schura Rheinland-Pfalz (c)privat, bearbeitet by iQ
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Die islamischen Religionsgemeinschaften in Rheinland-Pfalz begrüßen die Fortsetzung des Dialogs mit der Landesregierung. Der Runde Tisch Islam sei sich einig, dass man den Weg weitergehen müsse, Muslimen eine anerkannte und diskriminierungsfreie Religionsausübung zu ermöglichen, sagte der rheinland-pfälzische Integrationsbeauftragte Miguel Vicente (SPD) am Dienstag in Mainz. Zuvor hatte Vicente den Gemeinschaften die Ergebnisse zweier Gutachten und den Fahrplan zu einem Religionsvertrag präsentiert. Demnach müssten die Religionsgemeinschaften zuvor Voraussetzungen zu Eigenständigkeit und Verfassungstreue erfüllen.

Die Schura Rheinland-Pfalz hatte allerdings erklärt, keinen Nachholbedarf erkennen zu können: Die Gutachten hätten erneut bestätigt, dass es sich bei der Schura um eine Religionsgemeinschaft handele, hieß es in einer Mitteilung nach der Veröffentlichung der Gutachten Anfang September. Rheinland-Pfalz will in einem mehrstufigen Verfahren einen Vertrag mit den islamischen Religionsgemeinschaften herbeiführen, der auch die Grundlagen für islamischen Religionsunterricht regeln soll. Die seit zwei Jahren unterbrochenen Verhandlungen sollen aber zunächst nicht fortgesetzt werden. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Dialoge sind immer sinnvoll. Runde Tische sollten jedoch auch offen sein für unterschiedlichste Sichtweisen und Blickwinkel. Können und sollen "Religionsverträge" notwendig und zielführend sein? Alle Glaubensgemeinschaften verstehen sich letztlich als Verkünder und Vertreter absoluter, ewiger Wahrheiten. Die Welt ist voll von unterschiedlichsten Religionsgruppierungen, Sekten & Psychogruppen. Da kann man nun weiß Gott nicht einfach einigen davon Sonderrechte einräumen. Und dies ggfs. auch noch mit irgendwelchen Staatsverträgen absegnen. Es kann und darf nicht staatlich verordnete Religionsausübung geben, wie sie in islamischen Ländern vorrangig vorherrscht. Sollen denn individuelle, irrationale, unsichtbare & überirdische Gedankenkonstrukte der Maßstab für politische Entscheidungen darstellen? Sollen denn z.B. legendenhafte Erzählungen über 1400 Jahre alte angebliche Engelserscheinungen bei einem Mann der Wüste die Grundlage für heutige Religionsverträge sein? Runde Tische müssen auch islamkritische Gesprächsteilnehmer einladen, sonst könnte das Ganze auch zur Farce verkommen. Und diese Islamkritiker dürfen nicht gleich pauschal als Hetzer, Neonazis, Rechtspopulisten diffamiert, angefeindet oder verleugnet werden. Islam-Populismus und Kritiker-Feindlichkeit braucht Europa nicht.
20.09.18
12:26