Schon seit Längerem steht die DITIB in der Kritik. Medienberichten zufolge prüft der Verfassungsschutz eine Beobachtung der Bundeszentrale in Köln. Die DITIB kritisiert diesen Vorstoß.
Berichte über eine sich möglicherweise anbahnende Beobachtung der DITIB durch den Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) haben zu neuen Diskussionen über die islamische Religionsgemeinschaft DITIB geführt. Für die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) sei eine angebliche Prüfung als Verdachtsfall durch das BfV nicht hinnehmbar. „Die DITIB trotz ihrer angebotenen nützlichen Dienste und gesellschaftlich wertvollen Beiträge als gesellschaftsschädigenden Faktor zu markieren, ist keineswegs hinnehmbar.“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Medienberichte haben innerhalb der Gemeinschaft und unter den Muslimen zu einer großen Betrübnis geführt.
Die DITIB biete seit ihrer Gründung transparente religiöse und soziale Dienste für hunderttausende Gemeindemitglieder an. „In einer solch großen Gemeinschaft mit so vielen ehrenamtlichen Personen kann es vereinzelte lokale Vorstandsmitglieder geben, die fehlerhaft handeln.“
<2>Beobachtung wird gesellschaftlichen Frieden zerstören
DITIB habe diesbezüglich stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Diese wurden auch stets öffentlich mit der Presse kommuniziert. Vereinzelte fehlerhafte Handlungen zum Vorwand nehmend, sei es ungerecht, den religiösen Dienst von hunderttausenden ehrenamtlichen Menschen sowie die gesamte Religionsgemeinschaft DITIB „zu beschuldigen und unter Verdacht zu stellen.“, so die DITIB weiter.
Eine Beobachtung werde dazu führen, dass der gesellschaftliche Frieden gestört werde und die Gräben zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilen größer werden. „DITIB wird, wie bisher auch zukünftig ihre religiösen und sozialen Dienste, die ihren Beitrag für den gesellschaftlichen Frieden leisten, auf transparente Art und Weise fortführen“, so die DITIB abschließend.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) prüft laut „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR eine Beobachtung der DITIB-Zentrale in Köln. Das BfV habe ein Dossier mit DITIB-Informationen an die Länder verschickt, die bis Mitte Oktober Material und eine Stellungnahme übermitteln sollten.
Beim Inlandsgeheimdienst hieß es: „Im Zusammenhang mit aktuellen Geschehnissen (insbesondere mit Blick auf die türkische Militäroperation in Nordsyrien) hat das BfV festgestellt, dass einzelne DITIB-Moscheegemeinden verfassungsfeindliche nationalistisch-religiöse Aktivitäten entwickelten und entsprechende Äußerungen tätigten.“ (dpa, iQ)