Nach der Debatte um die Gründung der Gruppe „Juden in der AfD“, hat sich Beatrix von Storch zu Wort gemeldet. Auch Muslime seien in der Partei erwünscht, nur dürften sie nicht die „Islamisierung“ Deutschlands unterstützen. Die AfD: eine Partei der Widersprüche.
AfD-Fraktionsvize Beatrix von Storch steht der Gründung muslimischer Vereinigungen in ihrer Partei eigenen Angaben zufolge unter bestimmten Bedingungen offen gegenüber. „Wenn es den Wunsch danach gibt, dann mögen sie sich gründen“, sagte von Storch der „Welt am Sonntag“. Es gebe „viele integrierte Muslime und Migranten bei uns in der Gesellschaft“, diese könnten „auch bei uns ein Zuhause finden“. Die AfD sei eine „Partei für die Religionsfreiheit“.
Von Storch, die auch im Bundesvorstand ihrer Partei sitzt, schränkte zugleich jedoch ein, dass diese Muslime keine „Islamisierung“ befürworten dürften. Darunter verstehe sie eine „Zurückdrängung unserer Kultur und das Schließen von Kompromissen mit dem Herrschaftsanspruch, den der Islam in seinen meisten Auslegungen eben besitzt“. Das lehne die AfD „ganz klar“ ab. Es gebe aber „liberale Muslime, die unter Polizeischutz stehen, eben weil sie einen liberalen Islam vertreten“. Diese könnten sich in der AfD wiederfinden. Die AfD ist seit ihrer Gründung jedoch immer wieder mit negativen Aussagen zum Islam und den Muslimen aufgefallen und gilt als offen islamfeindliche Partei.
Zuvor war bekannt geworden, dass mehrere AfD-Mitglieder jüdischen Glaubens an diesem Sonntag in Wiesbaden die Vereinigung „Juden in der AfD“ gründen wollen. Das Vorhaben war auf deutliche Kritik gestoßen. In einer gemeinsamen Reaktion hatten insgesamt 17 jüdische Organisationen, darunter der Zentralrat der Juden in Deutschland, die AfD unter anderem als rassistische und antisemitische Partei bezeichnet. Von Storch warf dem Zentralrat vor, die AfD „unsachlich und unpassend“ zu kritisieren. (KNA, iQ)