Sind Menschen mit Migrationshintergrund einem erhöhten Gewaltpotential an Schulen ausgesetzt? Ja, sagt der Konfliktforscher Andreas Zick. Der „Hass in der Gesellschaft“ bahne sich seinen Weg.
Der Konfliktforscher Andreas Zick hat vor einem erhöhten Gewaltpotential an Schulen gegen Menschen mit Migrationshintergrund gewarnt. „Der Hass in der Gesellschaft, vor allem auf Minderheiten, bahnt sich seinen Weg in den Schulen“, erklärte der Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld.
Er nehme vermehrt Angriffe auf Schüler und Lehrer mit Migrationshintergrund wahr. „Rechtspopulistische und in Teilen rechtsextreme Kampagnen erreichen die Schule“, sagte Zick.
Ebenfalls sei eine religiöse Radikalisierung zu beobachten. Dadurch nimmt die Gewalt an Bildungseinrichtungen nach Einschätzung des Experten aber nicht stark zu. Radikalisierte ziehen sich demnach in der Schule eher zurück, sagte der 56-Jährige.
Zick rät, in Krisendienste, schulpsychologische Angebote und Sozialarbeit zu investieren. Der Experte nimmt am Donnerstag in Düsseldorf an einer Fachtagung im Schulministerium teil. Dort soll eine Bestandsaufnahme der schulischen Gewaltprävention gemacht und über neue Maßnahmen diskutiert werden. (dpa, iQ)