Der baden-württembergische Runde Tisch der Religionen plant die Verabschiedung einer Erklärung zu Islamfeindlichkeit und Antisemitismus. Ziel sei es die Religionsfreiheit der Bürger zu stärken.
Eine Erklärung gegen Islamfeinlichkeit und Antisemitismus will der Runde Tisch der Religionen in Baden-Württemberg am Montag verabschieden. Auf das Papier zur Stärkung der Religionsfreiheit solle sich „jeder berufen können“, betonte Baden-Württembergs Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart.
Lucha hatte das Gremium im Vorjahr gegründet. Beim ersten Treffen war die Gründung von lokalen Runden Tischen angekündigt worden. Aktuell gibt es acht Gremien dieser Art, zwei sind im Aufbau. „Aus den Rückmeldungen von Vertretern der Kommunen, der ACK-Kirchen, des Judentums und der muslimischen Gemeinden weiß ich, dass es ein starkes Bemühen um Verständigung gibt“, so Lucha. Vertreten sind bei den Treffen neben Repräsentanten des Judentums, des Christentums und des Islam auch je nach Situation vor Ort Bahai oder Buddhisten.
Moderiert und begleitet werden die Runden Tische von Vertretern der Stiftung Weltethos. Die von dem katholischen Theologen Hans Küng gegründete Initiative strebt einen Konsens in Wertefragen an. Hinter dem Projekt steht die Überzeugung, dass es keinen Frieden ohne Frieden unter den Religionen gibt. Der Kodex wird laut Lucha „als Klammer von allen Seiten ernst genommen“.
Teilnehmen wollen auch Repräsentanten des DITIB Landesverbandes Baden-Württemberf. Dies sei „selbstverständlich“, so Lucha. Der Minister wörtlich: „Wenn wir etwas kritisch sehen, können wir das viel besser zum Ausdruck bringen, wenn eine Gesprächsebene besteht.“ (KNA, iQ)