Jedes Jahr wählt die ISESCO eine islamische Kulturhauptstadt. 2014 darf sich das Emirat Sharjah von seiner schönsten Seite zeigen. Doch nicht jede islamische Kulturhauptstadt kann optimal gefördert werden.
Das Emirat Sharjah ist die islamische Kulturhauptstadt 2014. Bereits vor 4 Jahren gab die ISESCO (Internationale Islamische Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur, gegründet von der OIC, Organisation der Islamischen Konferenz) dem Emirat diesen Titel. Auf der Konferenz der OIC im Jahr 2009 zeichneten die Kulturminister der Organisation das drittgrößte Emirat für seine bemerkenswerten Beiträge zur Erhaltung, Förderung und Verbreitung der arabischen und islamischen Kultur aus.
Im Emirat Sharjah gibt es über 20 Museen, Nationalparks und Botanische Gärten. Bereits 1998 wurde Sharjah zur „Kulturhauptstadt der arabischen Welt“ ernannt. Im Rahmen der Aktivitäten als Kulturhauptstadt 2014 ist auch eine gemeinsame Ausstellung des Museum für islamische Kunst in Berlin und des Museum for Islamic Civilisation in Sharjah geplant.
Zu den bedeutendsten kulturellen Leistungen in Sharjah gehört das Projekt „Kultur ohne Grenzen“, in dessen Rahmen in jedem Haushalt eine Bibliothek eingerichtet werden soll. Ziel des Projekts ist die Förderung und Hervorhebung der Bedeutung der kulturellen Entwicklung innerhalb der Familien, insbesondere bei den Kindern.
Seit 2006 werden jedes Jahr eine oder mehrere Städte zur Hauptstadt der islamischen Kultur gewählt. Städte, die die Kulturgüter besonders pflegen, wert auf kulturelle Veranstaltungen legen und bemerkenswerte Museen öffnen. Zudem soll damit auch ein Fundament dafür gelegt werden, dass diese Städte finanziell gefördert werden und dass auch in Zukunft besonderer Wert auf Kulturgüter gelegt wird.
Doch nicht alle Städte, die zur Kulturhauptstadt gewählt wurden, können ihr Potenzial vollständig ausschöpfen. 2006 wurde Aleppo zur islamischen Kulturhauptstadt, doch heute, 7 Jahre später, stehen fast alle Kulturgüter der syrischen Stadt in Schutt und Asche. Die Altstadt war bereits 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe gewählt worden. Aleppo soll eines der weltweit ältesten Siedlungszentren sein.
Nicht nur die islamische Kultur blühte in dieser Stadt auf, sie spielte auch im Reich der Hethiter eine Rolle, war Hauptstadt eines aramäischen Königreichs. Sie war römisch und ein Teil von Byzanz. Die weltberühmten Einkaufspassagen, alten Straßen und wichtigen Kulturschätze sind wegen den Unruhen im Land seit 2011 völlig zerstört.
Im Jahr 2013 wurde die afghanische Stadt Ghazni eine von drei islamischen Kulturhauptstädten. In diesem Rahmen wurde die Stadtmauer saniert und ein Kulturzentrum gebaut. Allerdings war es für Besucher fast nicht möglich, die Stadt zu erkunden. Zwei Autofahrtstunden über die gefährlichen Landstraßen müssten Besucher in Kauf nehmen, um Ghazni von Kabul aus zu erreichen. Viele Projekte konnten nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. Trotzdem wurde Ghazni im April 2013 offiziell mit einer Zeremonie zur islamischen Kulturhauptstadt ernannt.