Rohingya

Amnesty entzieht Suu Kyi Ehrentitel

Amnesty International hat Aung San Suu Kyi den Ehrentitel „Botschafterin des Gewissens“ entzogen. Grund sei ihre Haltung bei der Verfolgung von Rohingya-Muslimen.

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2018
Suu Kyi © Facebook, bearbeitet by iQ.
Suu Kyi © Facebook, bearbeitet by iQ.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Aung San Suu Kyi die Auszeichnung „Botschafterin des Gewissens“ entzogen. Hintergrund ist der Umgang von Myanmars Staatsrätin mit der muslimischen Minderheit der Rohingya, wie es in einem zu Wochenbeginn veröffentlichten Brief heißt. Der internationale Generalsekretär von Amnesty, Kumi Naidoo, kritisiert darin, Suu Kyi habe die Werte, für die sie einst stand, in beschämender Weise verraten.

Seitdem Suu Kyi im April 2016 de facto zur Vorsitzenden der myanmarischen Regierung gewählt worden sei, sei die Regierung „direkt oder indirekt an einer Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen beteiligt“ gewesen, so Amnesty weiter.

Gegen die Rohingya habe die Regierung aktiv Feindseligkeit geschürt. „Dass sich Aung San Suu Kyi nicht für die Rohingya eingesetzt hat, ist ein Grund, warum wir ihren Status als Botschafterin des Gewissens nicht mehr rechtfertigen können“, so Naidoo. Durch ihre Leugnung der Gräueltaten gebe es zudem wenig Aussicht auf eine Verbesserung der Situation.

700.000 Rohingya nach Bangladesch vertrieben

Aung San Suu Kyi wurde 2009 von Amnesty zur „Botschafterin des Gewissens“ ernannt. Im Jahr darauf entließ die Militärregierung sie aus ihrem 15 Jahre währenden Hausarrest. 2015 gewann die Partei Suu Kyis, die „Nationale Liga für Demokratie“ (NDL), die seit Jahrzehnten ersten freien Wahlen in Myanmar mit einem Erdrutschsieg. Bereits 1991 war sie für ihren Einsatz für Freiheit und Demokratie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Seit August 2017 hat Myanmars Armee etwa 700.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesch vertrieben. Die Vereinten Nationen werfen Myanmar Kriegsverbrechen und Völkermord vor. Suu Kyi weist sämtliche Berichte über die an den Rohingya begangenen Grausamkeiten als Übertreibungen und „Fake News“ des Westens zurück. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Nun gut: Es gibt 700.000 überflüssige Muslims, die durch Zuzug und unverantwortliches Reproduzieren entstanden sind. Miramar will sie nicht, die wollen Buddhisten bleiben. Stinkreiche -Muslim-Ölstaaten wollen sie nicht. China und die US wollen sie auch nicht und die wissen warum. Niemand will sie. Wer will schon Muslims haben? Deutschland hat nicht gerade gute Erfahrung mit Muslims gemacht. Weshalb soll den Miramar als eines der vielen Länder, die ebenfalls genug von Muslims haben an den Pranger gestellt werden? Gruss, Kritika
14.11.18
0:14
Harousch sagt:
Den Entwurzelten, Vertriebenen, Misshandelten, Vergewaltigten und Toten hilft das recht wenig, und dennoch ist es das Mindeste, was geschehen konnte. Möge Allah alle Beteiligten zur Rechenachaft ziehen, denn allein diese Hoffnung bleibt den Opfern und den Hinterbliebenen der Toten. Nur eine Religion, wie der Islam, ist in der Lage Seelenbrüche zu heilen, sonst gibt es nichts in dieser „trostlosen“ Welt! Und genau hier dran wird einer der wesentlichen Vorteile der Religionszugehörigkeit gemessen.
14.11.18
18:03
Emanuel Schaub sagt:
Macht korumpiert halt (fast..) JEDEN gruss emanuel
15.11.18
13:11
Harousch sagt:
Auf der Webseite von Welthungerhilfe gibt es einen Spendenaufruf für Rohingya. Jeder ist herzlichst eingeladen zu spenden. Die Welthungerhilfe ist übrigens diejenige Hilfsorganisation mit den besten Werten in puncto Transparenz und Nachhaltigkeit. Außerdem schafft sie es, dass über 89% der gespendeten Gelder für das vorgesehene Projekt eingesetzt werden. Möge den Hilfsbedürftigen ein Bruchteil unseres Glücks im Westen zuteil werden. Salamaleikum
22.11.18
13:36