Im Jemen droht eine Hungerkatastrophe in Folge des Krieges. Davor warnt das Welternährungsprogramm.
Die Hungersnot infolge des Jemen-Kriegs droht sich nach Einschätzung von Experten weiter zu verschärfen. Die Sprecherin des Welternährungsprogramms (World Food Programme) in Berlin, Bettina Lüscher, geht davon aus, dass die Hilfsorganisation im kommenden Jahr womöglich zwölf Millionen Menschen in dem arabischen Land versorgen muss. Im Dezember sei die Zahl der akut bedrohten Menschen bereits auf zehn Millionen angewachsen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts leben etwa 27 Millionen Menschen im Jemen (Stand 2015).
„Wir versuchen eine akute Hungerkatastrophe, wie man sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat, zu vermeiden“, sagte Lüscher. Dies werde aber nur gelingen, wenn der Krieg endlich aufhöre. Die Expertin rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf diejenigen auszuüben, „die Einfluss auf die Konfliktparteien haben“. Sie hoffe auf baldige Friedensgespräche. Zuletzt habe es „kleine Schritte in die richtige Richtung“ gegeben.
Zu der humanitären Krise im Jemen könnten am Donnerstag neue Zahlen veröffentlicht werden. Seit mehr als drei Jahren herrscht in dem Land Krieg. Eine von Saudi-Arabien unterstützte Koalition unterstützt die sunnitisch geprägte Regierung im Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. (KNA/iQ)