Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich dafür ausgesprochen, dass mehr Imame in Deutschland ausgebildet werden sollen. Dieser Schritt sei notwendig für die Zukunft.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine Imamausbildung in Deutschland ausgesprochen. Die Deutsche Islamkonferenz habe sich zum Ziel gesetzt, schrittweise zu mehr Eigenständigkeit zu kommen, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. Es gebe bereits Islam-Studiengänge. „Wir brauchen auch eine Imamausbildung in Deutschland.“ Das mache „unabhängiger und ist für die Zukunft notwendig“.
Mit Blick auf die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) sagte Merkel, es habe dort Entwicklungen gegeben, die Sorgen bereitet hätten. Es gebe aber auch viele DITIB-Vertreter, mit denen man zusammenarbeite. Man müsse immer wieder mit der Türkei darüber sprechen. Die Entscheidung über eine mögliche Beobachtung durch den Verfassungsschutz träfen aber die Sicherheitsbehörden selbst.
Die DITIB-Zentrale soll offenbar nicht durch das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet werden. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Sicherheitskreise.
„Auch wir haben ein Interesse daran, dass Imame in Deutschland ausgebildet werden“, erklärt Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland. Der Islamrat und seine angeschlossenen Landesverbände haben bereits über viele Jahre Strukturen aufgebaut und bilden bereits ihrem Selbstverständnis entsprechend Imame aus. Dem Handlungsspielraum des Staates seien in diesem Bereich von Verfassungswegen enge Grenzen gesetzt, was bei der Diskussion nicht unberücksichtigt bleiben dürfe. „Die Imamausbildung ist und bleibt Sache der Religionsgemeinschaften“, so Kesici.