Freitagspredigten, 28.12.2018

Selbstreflexion, Leben, Triebseele

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das neue Jahr. Das Jahr neige sich dem Ende zu und ein neues Jahr beginne. Damit beginne auch ein neues Kapitel des Lebens, was eine besondere Gabe Allahs sei. Dieses Leben gewinne erst durch Îmân und Ibâdas an Bedeutung.

Das Jahresende sollten Muslime jedoch vielmehr zum Anlass nehmen, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Getreu dem Grundsatz: „Ziehe dich selbst zur Rechenschaft, noch bevor du zur Rechenschaft gezogen wirst“ sollte jeder über seine Taten in diesem Jahr nachdenken.

Schließlich sei Selbstreflexion Pflicht für Muslime. Auch dürfe man nicht vergessen, dass ein neues Jahr, jeder neue Tag, ja jeder Atemzug dem Menschen nur anvertraut sei. So bringen sie eine Verantwortung mit sich. Allein das sei schon Grund genug, den Jahreswechsel nicht in unangebrachter Weise zu verbringen.

Das einzigartige Vermögen: Das Leben

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche das Leben. Jeder Augenblick des Lebens sei eine Gabe Allahs. Das eigentlich Wichtige bei Allah sei, wie diese Zeit verbracht werde, auf welchem Weg ein Muslime seine Atemzüge aufbrauche und ob er sein Leben entsprechend des Schöpfungszwecks verwende oder nicht.

Während Muslime sich von einem weiteren Jahr verabschieden, sollten sie sich unter anderem folgende Fragen stellen: Welche guten und schönen Taten konnten man in diesem Jahr in sein Buch der Wohltaten einschreiben? Wie sehr konnte man sich vor Unerlaubtem und vor Sünden schützen? An wie vielen Tagen habe man sich verbessern können, wo doch zwei aufeinander folgende Tage, die gleich ablaufen, einen Verlust darstellen. Wie viele Tage konnten man zu einem ewigen Ertrag für sich selbst machen?

Der Kampf mit der Triebseele

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Kampf mit der Triebseele (Nafs-i Emmâre). Die Triebseele, die in ihrer Boshaftigkeit und in ihrem Egoismus derart aus den Fugen geraten, dass sie ständig danach dürstet, dass alle Menschen an sie gebunden und von ihr abhängig seien, dass alle und jeder sie zu lieben habe und sie selbst nichts und niemanden bedürfe.

Der Nefs und der Teufel seien jene zwei großen Feinde, die unentwegt und ständig darauf hinarbeiten den Menschen von dem Wohlwollen zu entfernen, um damit sein ewiges Leben im Jenseits zu ruinieren.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Emanuel Schaub sagt:
Das mit den zwei gleich...verlaufenden Tagen habe ich schon verabscheut... Danke für die Beiträge gruss emanuel
02.01.19
13:27