Freitagspredigten, 25.01.2019

Ibâda, Verschwendung, Familie

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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01
2019
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Bedeutung der Ibâda. Ibâda meine zunächst, sich Allah hinzuwenden und seinen Geboten zu folgen. Damit seien z. B. die praktischen religiösen Dienste gemeint, wie das tägliche Gebet, das Fasten, der Hadsch oder die Zakat.

Ziel des Muslims sei es, ein gottesbewusstes Leben zu führen. Alles, was er besitze, sei eine Gabe Allahs. Werde er geprüft, indem ihm Allah eine Gabe entziehe, sei er geduldig und erwarte die Belohnung von Allah. Er werde nicht arrogant oder überheblich.

Alles, mit dem der Muslim Allahs Wohlgefallen suche, gelte als Ibâda– sei es eine gute gottesdienstliche Tat, ein gutes Wort oder eine weltliche Handlung. Der Islam sei eine ganzheitliche Lebensweise, deren Maßstäbe für jeden Lebensbereich gelten, egal ob auf der Arbeit, in der Schule oder im Alltag .

Sei sparsam, verschwende niemals!‎

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Sparsamkeit und Verschwendung. Sparsamkeit sei eine Verpflichtung für Muslime und eine schöne Charaktereigenschaft. Es ‎bedeute, dass der Gläubige nicht unbegrenzt ‎und unverantwortlich konsumieren dürfe. Der ‎Muslim sei sich bewusst, dass sein Reichtum ‎nicht nur das Resultat seiner eigenen Arbeit, ‎sondern gleichzeitig ein Geschenk Allahs sei und ‎setze sein Vermögen daher im Sinne der Gebote ‎Allahs ein. 

Die Gesellschaft, die heutzutage zu einem ‎erlebnis- und tempoorientierten Leben ‎gezwungen werde, entferne sich durch Werbung und Mode jeden Tag ‎zunehmend von der Spiritualität, die ‎Verschwendung verhindere. Außerdem verlieren verschwenderische Menschen ihre Werten, die in der vergangenen Zeit das Leben ‎und die Beziehungen zwischen den Menschen ‎verschönerten.

Wert der Familie

In der Hutba der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Familie. Je stärker das Fundament einer Familie sei, desto besser stehe die Gesellschaft da, in der diese Familie lebe. Aus diesem Grunde messe der Islam der Familie als Institution einen sehr hohen Stellenwert bei und betrachte Mann und Frau gleichermaßen als deren Basis. Denn für Gesellschaften, in denen das Fundament der Familie zu bröckeln beginne, stehe eine schwierige Zukunft bevor.

Im Islam seien innerhalb der Familie klare Verantwortungsbereiche zwischen Mann, Frau und Kind definiert. Diese seien grundsätzlich gekennzeichnet durch Liebe und gegenseitigem Respekt. Diese Prinzipien werden von vielen Muslimen inzwischen missachtet, weil sie beispielsweise traditionellen Betrachtungen Vorrang geben. Für die islamische Gemeinschaft sei es deshalb unerlässlich ihre Lebensrealität und familiäre Praxis kritisch zu betrachten und zu den Ursprüngen des Glaubens zurück zu kehren.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Die Ursprünge des Glaubens sind ein weites Feld für vielerlei Auslegungsmöglichkeiten. Spiritualität hat und hatte schon immer viele unterschiedliche Aspekte und Erlebnisvarianten & Qualitäten. Welche Gesellschaften sind hier gemeint, in denen das Fundament der Familie zu bröckeln beginnt? Der Koranvers in Sure 4:34 kann da ja auch hilfreich sein: "Die Männer stehen über den Frauen...und wenn ihr fürchtet, daß Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie..." Wenn also Frauen schlagen das Bröckeln verhindern kann, so ist dieser Vers auf jeden Fall eine Überlegung wert. Manche Ehefrauen sind auch dankbar, wenn sie auf diese Weise wieder auf den rechten Weg gebracht werden. Zumal der Ehegatte ja auf göttliches Geheiß handelt. Und wenn der gar mit vier Ehefrauen gleichzeitig vermählt ist, dann hat er wohl manchmal kaum eine andere Wahl als die sich auflehnende Gattin zu züchtigen bzw. zu schlagen. Und dafür gibt es dann auch noch Gottes Lohn.
25.01.19
21:59
Emanuel Schaub sagt:
Den Wert der Familie für eine (geschiedene) Muslima habe ich in der Bekanntschaft mit- bekommen. Früher galt der Spruch "Freunde kann man sich aussuchen,Verwandtschaft nicht. Recht besehen kann man... sich weder auf das eine noch auf das andere verlassen( sonst ist man leicht verlassen9. Nichtsdestotrotz, wenn man die obigen Hinweise ersnst nehmen würde ,gäbe es die gerade erwähnten Probleme nicht!! gruss emanuel
26.01.19
12:36