In der Bundeswehr gibt es etwa 1500 muslimischen Soldaten. Diese erhalten keinen seelischen Beistand nach Einsätzen. Nun fordert der Wehrbeauftragte des Bundestages ehrenamtliche muslimische Seelsorger.
Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat ehrenamtliche Seelsorger für muslimische Bundeswehrsoldaten gefordert. Diese sollten analog zu katholischen und evangelischen Militärgeistlichen den Soldaten unter anderem im Einsatz Beistand leisten. Der SPD-Politiker verlangte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag) eine baldige Entscheidung: „Das Verteidigungsministerium prüft dieses Thema nun seit sieben Jahren. Vielleicht könnte man mal zu einem abschließenden Ergebnis kommen.“
Dazu gibt es auch Forderungen von islamischen Religionsgemeinschaften. In der Truppe gibt es dem Bericht zufolge etwa 1.500 Muslime, das entspricht weniger als einem Prozent der Soldaten. Für hauptamtliche Militär-Imame ist nach Ansicht von Bartels die Zahl der Betroffenen zu gering, zumal die muslimischen Soldaten über viele Standorte verteilt seien und „konkurrierenden Islamrichtungen“ angehörten.
Bartels schlug deshalb vor: „Aufgrund der unterschiedlichen muslimischen Glaubensrichtungen wäre es sehr gut, mehrere muslimische Seelsorger zu ernennen, die gegebenenfalls auch nebenamtlich Dienst tun könnten. Sie könnten zertifiziert werden und Weiterbildungen über die Bundeswehr bekommen.“ Als Vorbild nannte Bartels Österreich, wo zwei Militär-Imame für die Truppe benannt worden seien. (KNA, iQ)