Bielefeld

Kunden beschweren sich über Verkäuferinnen mit Kopftuch

In einem türkischen Supermarkt in Bielefeld beschweren sich zwei Kunden darüber, dass die Verkäuferinnen ein Kopftuch tragen. Sie kündigen an, dort nicht mehr einzukaufen.

19
02
2019
Supermarkt Regalgasse © Happy Meal auf flickr, bearbeitet IslamiQ

In einem türkischen Supermarkt in Bielefeld beschweren sich zwei Kunden darüber, dass zwei Mitarbeiterinnen ein Kopftuch tragen, wie die „Neue Westfälische“ berichtete. In einem Schreiben an den Ladeninhaber Bilal Mert kritisieren sie diesen Umstand. „Es sind zwei Damen mit Kopftuch bei euch beschäftigt, welches meiner Meinung nach nicht in unsere heutige Gesellschaft passt. Wir haben uns schon deswegen sehr unwohl gefühlt“, heißt es in dem Schreiben das Mert in dem sozialen Netzwerk „facebook“ veröffentlichte. Außerdem kritisieren sie die große Auswahl an arabischen und türkischen Produkten in dem Supermarkt und die orientalische Musik, die im Hintergrund abgespielt wurde. Obwohl sie nach eigenen Angaben sehr zufrieden mit den Angeboten des Supermarktes seien, kündigten sie an, diesen nie wieder zu betreten.

Der Geschäftsinhaber zeigt sich empört über diese Kritik. Sein Personal sei sehr vielfältig. Es finde ein regelrechtes kulturelles Miteinander statt. Und das funktioniere schon seit Jahren. Inzwischen habe der Geschäftsmann einen zweiten Supermarkt in Bielefeld eröffnet. In seinem Geschäft seien Menschen aus unterschiedlichen Kulturen beschäftigt. Auf die Musik, die in seinen Geschäften gespielt werde, übe er keinen Einfluss. Seine Angestellten suchten das Programm abwechselnd entsprechend ihrer Vorlieben aus. Dies hätte bisher immer funktioniert. Nun überlege er auf die Kritik zu reagieren und selber zu bestimmen welche Musik abgespielt werde.

Die Kritik an dem Kopftuch seiner Mitarbeiter bliebe allerdings folgenlos kündigte Mert an. Das Kopftuch sei ihre private Angelegenheit und störe niemanden. Die betroffene Mitarbeiterin habe selbst bestürzt reagiert. „Als die betreffende Kollegin die Nachricht gelesen hat, hat sie angefangen zu weinen“, berichtet er. In den Kommentaren zu seinem facebook-Post pflichten ihm viele Nutzer bei. Die Kritik des Paares sei unangemessen, erklären die meisten.

Leserkommentare

Britt sagt:
In einem türkischen Supermarkt empfinde ich Kopftuch tragende Mitarbeiterinnen nicht als auffällig oder gar störend. Wenn es mich stört, dann kaufe ich da eben nicht ein. Was mich allerdings stört ist die Mentalität mancher Musliminnen, die diesen Stoff überall tragen wollen, ja ihn in Deutschland/Europa - sogar unter Zuhilfenahme der Gerichte - durchsetzen wollen. Das gehört sich nicht, denn das Kopftuch gehörte und gehört nicht hier her. Wenn Musliminnen gerne in allen Lebenslagen Kopftuch/Niqab/Burka oder was immer tragen wollen, dann sollen sie bitte in ein muslimisches Land gehen. Dort können sie sich austoben (!) und ihre Religion, zusammen mit ihren Familien leben wie sie möchten. Hier will ich das nicht, da es für mich einer Unterdrückung und Sexualisierung der Frau gleich kommt, und aus Sicht muslimischer Männer einen Dominanz- und Besitzanspruch etabliert. Wenn ich in ein muslimisches Land reise, oder gar dort sesshaft werden will, dann passe ich mich den dortigen Gegebenheiten an, oder ich meide diesen Staat. Religionsfreiheit in westlichen Staaten heißt mitnichten, dass hier eine intolerante und teilweise radikale Ideologie machen kann was sie will und auch noch die Öffentlichkeit/Medien dominiert, wie es vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Es scheint zu stimmen, dass Muslime nur solange friedlich und integrationswillig SCHEINEN, solange sie in einer kleinen Minderheit sind. Ab ca. 10% wird es für Andersgläubige/Andersdenkende gefährlich. Unfassbar traurig, dass die Demokratie ge- und benutzt wird um dieselbige abzuschaffen.....Das ist natürlich nur meine Meinung, aber diese verfestigt sich immer mehr.....
19.02.19
15:39
Kritika sagt:
L.S. Schon wieder ein Fall für Shakespeare: Much ado About Nothing. Ganz einfach: Wer Kopftuch mag geht weiterhin zu dem Laden. Wer Kopftuch verabscheut geht woanders hin. Gruss, Kritika
19.02.19
23:53
Emanuel Schaub sagt:
Bgesehn davon dass die beiden Kundinnen nicht ganz bei Trost zu sein scheinen (was erwartet frau/man denn in einem türkischen Laden anderes als eben die Möglichkeit zu akzeptieren ,dass die Angestellten das Verständnis ihres Chefs nutzen, sich so so kleiden ,wie "normale)es nicht so halten Ich war schon zum ersten Mal der Kritika in den beiden letzten Sätzen beizupflichten -nur "verab- scheungswürdig "sind nicht die Kopftücher E(eher die alberne Kritik an denselben (von denan den Träägerinnen ganz zu schwiegen. gruss emanuel
20.02.19
11:10
Ute Fabel sagt:
Wenn ein Tierschützer, der als Verkäufer in einem Supermarkt arbeitet, ständig einen "Vier Pfoten" oder PETA-Anstecker trägt, könnte es auch passieren, dass sich Kundinnen darüber beschweren, die beim Einkaufen gerne Pelzmäntel tragen. Was ist daran zu kritisieren? Der Umstand, dass das auffällige zur Schau stellen der eigenen Gesinnung einzelner negative Reaktionen anderer auslöst, entspricht dem Wesen einer pluralistischen Gesellschaft. Mein Lösungsvorschlag: Am besten ist es, wenn Leute im Kundenverkehr ihre Überzeugungen nicht ständig aufdringlich vor sich hertragen. Sich im Berufsleben mit dem pausenlosen Sichtbarmachen der eigenen Gesinnung zurückzuhalten drückt Respekt vor Andersdenkenden aus
21.02.19
8:02
Johannes Disch sagt:
Dann sollen diese Leute halt woanders einkaufen.
22.02.19
12:21