In einem türkischen Supermarkt in Bielefeld beschweren sich zwei Kunden darüber, dass die Verkäuferinnen ein Kopftuch tragen. Sie kündigen an, dort nicht mehr einzukaufen.
In einem türkischen Supermarkt in Bielefeld beschweren sich zwei Kunden darüber, dass zwei Mitarbeiterinnen ein Kopftuch tragen, wie die „Neue Westfälische“ berichtete. In einem Schreiben an den Ladeninhaber Bilal Mert kritisieren sie diesen Umstand. „Es sind zwei Damen mit Kopftuch bei euch beschäftigt, welches meiner Meinung nach nicht in unsere heutige Gesellschaft passt. Wir haben uns schon deswegen sehr unwohl gefühlt“, heißt es in dem Schreiben das Mert in dem sozialen Netzwerk „facebook“ veröffentlichte. Außerdem kritisieren sie die große Auswahl an arabischen und türkischen Produkten in dem Supermarkt und die orientalische Musik, die im Hintergrund abgespielt wurde. Obwohl sie nach eigenen Angaben sehr zufrieden mit den Angeboten des Supermarktes seien, kündigten sie an, diesen nie wieder zu betreten.
Der Geschäftsinhaber zeigt sich empört über diese Kritik. Sein Personal sei sehr vielfältig. Es finde ein regelrechtes kulturelles Miteinander statt. Und das funktioniere schon seit Jahren. Inzwischen habe der Geschäftsmann einen zweiten Supermarkt in Bielefeld eröffnet. In seinem Geschäft seien Menschen aus unterschiedlichen Kulturen beschäftigt. Auf die Musik, die in seinen Geschäften gespielt werde, übe er keinen Einfluss. Seine Angestellten suchten das Programm abwechselnd entsprechend ihrer Vorlieben aus. Dies hätte bisher immer funktioniert. Nun überlege er auf die Kritik zu reagieren und selber zu bestimmen welche Musik abgespielt werde.
Die Kritik an dem Kopftuch seiner Mitarbeiter bliebe allerdings folgenlos kündigte Mert an. Das Kopftuch sei ihre private Angelegenheit und störe niemanden. Die betroffene Mitarbeiterin habe selbst bestürzt reagiert. „Als die betreffende Kollegin die Nachricht gelesen hat, hat sie angefangen zu weinen“, berichtet er. In den Kommentaren zu seinem facebook-Post pflichten ihm viele Nutzer bei. Die Kritik des Paares sei unangemessen, erklären die meisten.