In Stockholm wurde die Eingangstür einer Moschee mit Hakenkreuzen beschmiert. Es ist ein weiterer Angriff in einer Reihe von islamfeindlich motivierten Angriffen gegen die Moschee. Die Polizei ermittelt.
Die Södermalms Moschee in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist in der Nacht zum 2. Januar 2014 Opfer von Vandalismus geworden. An die Eingangstür der Moschee haben bisher unbekannte Personen acht Hakenkreuze gesprüht. Die Schmierereien wurden durch Moscheebesucher am Donnerstagmorgen entdeckt. Die Polizei geht von einem rassistisch motivierten Angriff auf die Moschee aus. Der Fall wird als Hassdelikt bewertet.
Bereits vor einem Monat war die Moschee in ähnlicher Weise Opfer von Vandalismus geworden. Unbekannte Personen haben Graffitis an die Wand der Moschee gesprüht. Außerdem hat die umstrittene Frauenrechtsorganisation FEMEN vor etwa drei Monaten den religiösen Frieden in dem Gotteshaus gestört, in dem ein Oben-Ohne-Protest zur Gebetszeit veranstaltet wurde. Die Frauen wurden von der Polizei abgeführt und es wurde Anzeige erstattet.
Der Leiter der Moschee, Mahmoud Khalif, kann sich den Angriff auf das Gotteshaus nicht erklären. Gegenüber der Abendzeitung Aftenbladet erklärte er, es sei mittlerweile „normal“, dass die Moschee immer wieder mit Zeichen oder Parolen beschmiert werde. Aber in dieser Dimension sei es eine neue Erfahrung. Khalif wandte sich direkt an die Behörden und hofft, dass die Täter so schnell wie möglich ermittelt werden.
Omar Mustafa, Vorsitzender der Islamischen Vereinigung in Schweden (IFiS), veröffentlichte auf dem sozialen Netzwerk Twitter als einer der ersten Bilder vom Vandalismus. Er titelte: „Das Jahr beginnt für die Stockholmer Moschee mit Hakenkreuzen am Tor, wieder einmal.“
Året inleds med hakkors klottrat på porten till Stockholms Moské, igen. pic.twitter.com/CpYGCLD88A
— Omar Mustafa (@Omar_Mustafa) January 2, 2014
Ein Polizeisprecher betonte und bekräftigte, dass man den Fall sehr ernst nimmt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Bevölkerung wurde zur Mithilfe bei den Ermittlungen aufgerufen. Die Polizei fotografierte den Tatort und sicherte Beweise.
In den Kolumnen der auflagestärksten Zeitungen des Landes wurde der Angriff auf die Moschee kritisiert und die Religionsfreiheit im Land hochgehalten. Ein breites Bündnis in Schweden hatte erst vor einer Woche landesweit gegen Rechtsextremismus demonstriert.