Muslimische Vertreter aus den USA kritisieren den Umgang der Betreiber sozialer Netzwerke mit dem rassistischen Anschlag in Neuseeland.
Der Muslimische Rat in der amerikanischen Hauptstadt macht die großen Sozialen Netzwerke für Hass-Propaganda nach dem Anschlag von Christchurch mitverantwortlich. Sprecherin Hoda Hawa sagte dem Sender „Hill TV“ am Montag in Washington, die Netzwerke hätten „absolut eine Verantwortung“.
Youtube und Facebook waren nach den Schüssen von Christchurch, bei denen der rassistische und rechtsextremistische Täter 50 Personen getötet hatte, in die Kritik geraten, weil sie Filmsequenzenzen des Anschlags, die der Mann ins Netz gestellt hatte, erst nach längerer Zeit gelöscht hatten.
„Die neuseeländische Polizei hat uns nach Beginn des Livestreams auf ein Video auf Facebook aufmerksam gemacht“, gestand die Facebook-Direktorin für Australien und Neuseeland, Mia Garrick, in einer Erklärung ein. Erst dann sei gehandelt worden. Hass-Botschaften würden aus dem Netz genommen, „sobald wir es wissen“. Auch Google hatte eingeräumt, über Youtube kurzzeitig mit Bildmaterial aus Christchurch online gewesen zu sein.
Unmittelbar nach den Schüssen in den beiden Moscheen habe der muslimische Rat von Washington D.C. Kontakt zu den Sozialen Netzwerk-Anbietern aufgenommen, „um sicherzustellen, dass die Videos über den Angriff heruntergenommen wurden“, so Hawa. (KNA/iQ)