Die muslimischen Religionsgemeinschaften haben in dieser Woche nur ein Thema: Mawlîd – die Geburt des Propheten Muhammad (s). In den Predigten wird daher verstärkt das Vorbild des Propheten (s) hervorgehoben.
Die IslamiQ-Redaktion gibt jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften. Die Religionsgemeinschaften kennen in dieser Woche nur ein Thema: Mawlîd. Die Geburt des Propheten Muhammad (s) und das Vorbild des Propheten stehen im Mittelpunkt der Freitagspredigten. In der Nacht vom Sonntag, den 12. Januar werden viele Muslime weltweit diesen Tag traditionell mit Gottesdiensten und Veranstaltungen begehen. In ihren Freitagspredigten setzen die muslimischen Religionsgemeinschaften eigene Akzente zum Thema.
Die Tugenden des Gesandten Allahs, des Propheten Muhammad (s), sind laut Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) nicht aufzählbar. Es sei auch nicht möglich, diese Tugenden in Worte zu fassen. Der VIKZ macht auf diese besondere Stellung des Propheten (s), der als Barmherzigkeit für die Welten gesandt worden ist, in ihrer heutigen Freitagspredigt aufmerksam.
So sei die Mawlîd Nacht, und damit die Geburt des Propheten Muhammad (s), der wertvollste und außergewöhnlichste Zeitabschnitt seit der Erschaffung des Universums. Die Nacht sollte man daher dazu nutzen verstärkt und so viele Gottesdienste wie möglich zu verrichten, rät der VIKZ.
Einen anderen Schwerpunkt setzt die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB). In ihrer Hutba macht sie darauf aufmerksam, dass der Prophet Muhammad (s) die Menschen zum „wichtigsten der menschlichen Gefühle“ gemahnt habe – zur Liebe. „Und sie haben ihn auch geliebt, diesen Propheten der Herzen… Sie sollten ihn mehr noch lieben als ihr eigenes Leben, ihr Hab und Gut und ihre nächsten Verwandten“, heißt es weiter.
Und der Prophet wiederum, habe sie geliebt. „Er war bei ihnen, wenn sie krank wurden oder Sorgen hatten. Wenn sie einen Anlass zur Freude hatten war er auch wieder mit ihnen. Er lehrte sie zu lieben und geliebt zu werden. Und sie, sie folgten ihm “liebend“ gern. Er lehrte sie und damit uns, Allah zu lieben“, erklärt die DITIB.
Die Mawlîd Nacht solle zum Anlass genommen werden, um in sich zu gehen und zu überlegen, wie sehr man der Einladung des Propheten (s) folgt und diese liebt. Dann solle man einen Blick auf das eigene Tun werfen und schauen, wie sehr sich die Liebe zum Propheten (s) im eigenen Handeln widerspiegelt. Und man solle diese Mawlîd Nacht zum Anlass nehmen die eigene Familie, die Eltern und Nachbarn wieder spüren zu lassen, dass man sie liebt.
Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG) beklagt in ihrer Hutba zum Mawlîd hingegen, dass der Stellenwert der Sunna in der heutigen Zeit degradiert werde. Die Sunna des Propheten Muhammad (s) sei insbesondere in der heutigen Zeit wichtiger denn je für die Standhaftigkeit im Glauben. Die Entfernung von der Sunna bringe Dekadenz und Verfall mit sich.
„Wir folgen dem Weg der Propheten, um Verfälschungen und Neuerungen zu vermeiden. Es ist nicht richtig, Allah und seinen Gesandten voneinander zu trennen. Nur die von dem Propheten vorgelebte Religion stimmt mit dem göttlichen Willen überein. Allahs Wohlwollen zu erlangen, ist nur mit der Befolgung der Sunna möglich“, heißt es in der Hutba anlässlich der Mawlîd Nacht.
Der Prophet habe den Islam in bester Weise gelebt. Die Abwendung von seiner Sunna führe früher oder später zur Entfremdung vom Glauben und Allahs Wohlwollen könne nur mit der Befolgung der Sunna erlangt werden. Es sei daher nur natürlich, das Leben entsprechend der Sunna zu gestalten. „Aus diesem Grund sollten wir in allen Lebensbereichen unseren Propheten zum Vorbild nehmen, um standhaft im Glauben zu sein und Allahs Liebe zu gewinnen“, erklärt die IGMG abschließend.