Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind offiziell beendet. Im Fokus standen Veranstaltungen gegen Islamfeindlichkeit im Zuge der Anschläge in Neuseeland. Die Aktionen sollen nun bis zu den Europawahlen fortgesetzt werden.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 endeten offiziell am Sonntag (24.März). Die Bilanz der diesjährigen Aktionswochen fällt nach Angaben der Veranstalter sehr positiv aus. Im Fokus standen Veranstaltungen gegen antimuslimischen Rassismus als Reaktion auf die rassistischen Anschläge in Neuseeland. „Noch nie gab es bei den UN-Wochen gegen Rassismus so zahlreiche und vielfältige Veranstaltungen. Die Solidarität mit den Opfern des antimuslimischen Rassismus in Neuseeland war beeindruckend. In Synagogen, Kirchen und Moscheen wurde betont, dass Terror nicht mit Religion vereinbar ist. Bei Gewalt gegen Juden, Christen oder Muslime schließen sich die Glaubensgemeinschaften enger zusammen“ – so Jürgen Micksch, Vorsitzender der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus.
In über 1.700 Moscheegemeinden fanden Predigten und Gebete statt, die sich mit den Menschen in Neuseeland solidarisierten. Zahlreiche Oberbürgermeister und zehn jüdische Persönlichkeiten sprachen anlässlich der Freitagsgebete zu Moscheegemeinden. Prominente wie der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann betonten bei Freitagsgebeten die Verbundenheit mit Muslimen. In vielen der mehr als 1.850 gemeldeten Veranstaltungen wurde in Beiträgen und Schweigeminuten der Menschen in Neuseeland gedacht.
Die Stiftung gegen Rassismus kündigte nun an die Aktionen unter dem Motto „Europa wählt Menschenwürde“ bis zu den Europawahlen im Mai fortzusetzen. Denn „rassistische und nationalistische Gruppierungen mobilisieren gegenwärtig für die Europawahlen am 26. Mai 2019. Wohin rassistisch geprägte Wahlen führen zeigen die chaotischen Auswirkungen des Brexit“, heißt es in der Pressemitteilung der Stiftung. Kooperationspartner werden aufgerufen durch vielfältige Initiativen dieses Vorhaben zu unterstützen und so die Wahlbeteiligung an den Europawahlen zu steigern.