IslamiQfragt

„Ich habe in der Moschee geweint. Ich war fassungslos!“

Die rassistischen Terroranschläge auf zwei Moscheen in Christchurch haben bei Muslimen bleibende Sorgen und Ängste hinterlassen. IslamiQ fragte Muslime wie sicher sie sich noch fühlten und wie sie ihre Zukunft in Deutschland einschätzen.

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03
2019
IslamiQfragt-Terroranschlag in Christchurch © iQ.
IslamiQfragt - Terroranschlag in Christchurch © iQ.

Die rassistischen und islamfeindlichen Anschläge auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch haben bleibende Sorgen und Ängste bei Muslimen weltweit, auch in Deutschland hinterlassen. Trauermärsche, Solidaritäts- und Gedenkveranstaltungen wurden bundesweit von Muslimen und Nichtmuslimen organisiert.

Wir fragten unsere Follower bei Instagramm, ob sie sich nach den Anschlägen noch sicher fühlten in Moscheen und wie sie die Zukunft von Muslimen in Deutschland einschätzen:

„Ich fühle mich in der Moschee sicher oder besser gesagt fühlte mich sicher, aber die Angst, dass so etwas auch bei uns passieren könnte ist da, auch wenn ich versuche, dieses Gefühl zu unterdrücken. Wir sind in einer Moschee, im Hause Allah’s – dort fühlt man sich in Sicherheit oder sollte sich sicher fühlen. Jedoch mache ich mir noch mehr Sorgen, dass man der Moschee schaden hinzufügen könnte, wenn bei Nacht keiner dort ist. Als ich die Kommentare unter dem Livestream gelesen habe, oder generell Kommentare zum Terroranschlag in Christchurch- war ich sprachlos. So viele Menschen mit Hass erfüllt zu sehen. Der Hass ist da. Wir Muslime dürfen aber dem Hass nicht mit Hass entgegen kommen, sondern mit Liebe und Feingefühl“, erklärt die 25-jährige Zeynep Yıldız.

Aufkeimende Islamfeindlichkeit

„Ich erlebe die aufkeimende Islamophobie nun seit dem 11/09/2001. Diese Entwicklung bis zum Terrorakt in Christchurch bestärkt mich mehr, als Muslim und vor allem deutlicher die guten und friedvollen Werte des Islams zu bekunden und in meinem Verhalten zu zeigen. Ich habe meinen Glauben überwiegend stillschweigend ausgelebt, aber die Menschen müssen von uns lernen, wie der Islam ist und nicht über die Medien“, so Aziz (27).

„Da war Angst zu spüren bei den Gemeindemitgliedern“

Im Rahmen unserer #IslamiQfragt-Reihe besuchten wir die Düsseldorfer Moscheegemeinde „Islamisches Kulturzentrum der Bosniaken“ und intervieweten den Vorsitzenden zum Thema Terror in Neuseeland und Sicherheit von Moscheen. Anschließend sprachen wir mit Teilnehmern eines Trauermarsches für die Opfer von Christchurch.

Bei einem Terroranschlag auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind am Freitag, dem 15.März mehr als 50 Menschen getötet worden. Zudem wurden durch Schüsse in den beiden Moscheen mehrere Dutzend Muslime verletzt. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einem „terroristischen Angriff“, solidarisierte sich mit den Opfern und reagierte prompt mit einigen sicherheitspolitischen Maßnahmen.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Die notorischen Islamhasser muss man mit ihrem Hass alleine lassen, solange sie nicht übergriffig werden. Wir als Muslime müssen unsere Religion selbstbewusster praktizieren, sowohl privat als auch öffentlich und ein Leben mit Gottesbewusstsein führen. Dabei gilt zu beachten, dies alles aus Liebe zu Gott und seiner Schöpfung zu tun und nicht um anderen Menschen etwas zu beweisen. Da müssen wir sehr aufpassen.
27.03.19
15:17
Harousch sagt:
Seit Jahrtausenden werden Muslime Opfer von aus dem In- und Ausland agierenden Söldnern, Misanthropen, Kriegstreibern, korrupten Politikern und kapitalistischen Tyrannen und Sklaventreibern weltweit und meistens aus ähnlichen Gründen, -wie z.B. wirtschaftliche und politische bzw. territoriale Interessen. Sie instrumentalisieren dazu sogar vermeintliche Glaubensgeschwister und andere Wesensartgleiche. Während der Krieg gegen Muslime bisdato in den Krisenregionen der Erde statt fand, zeichnet sich aktuell eine Verlegung der Kriegsschauplätze in die friedvollen Regionen der Welt ab. Ich entnehme aus einigen Gesprächen mit Nichtmuslimen und Muslimen die Bereitschaft gar das Bedürfnis zur sozialen Akkumulation durch zunehmende Angst vor radikalisierenden Gruppierungen innerhalb der Gesellschaften, womit einige nun anfangen sich in Gruppen zu organisieren, um sich gegen die möglichen drohenden Gefahren zu wappnen. Auch in Deutschland fangen sich junge Menschen zu organisieren. Konservative, liberale Muslime wie auch Scheinmuslime, welche bisdato keiner organisierten Gemeinschaft zugehörten, machen sich nun Gedanken darüber. Eigentlich kontraproduktiv angesichts pluralistischer Strukturen und sich daraus ergebenden Vorteilen für das gesellschaftliche Zusammenleben, aber anscheinend ist dieser Zustand von der Mehrheitsgesellschaft auch nicht wirklich gewollt. Jedenfalls kann man es den muslimischen Neudeutschen mit Migrationsvordergrund nicht für übel nehmen.
27.03.19
17:06
Kritika sagt:
L.S. An der weinenden MuslimFrau, Wenige Tage nach den Amoklauf in NZ, ermordete ein Türkische Mohammedaner in eine Tram im Niederländischen Utrecht 3 ihm unbekannte Menschen. Weitere verletzte der Mohammedaner zum Teil lebensgefährlich. Im Fernsehen und alle Zeitungen wurde ausführlich darüber berichtet. Sie haben sicher ebenfalls von dem Verbrecher und seine Tat vernommen. Als Sie davon erfuhren, geehrte weinende MuslimFrau, da haben Sie doch sicher besonders heftig geweint, weil hier der Verbrecher ein Muslim war, wie das in 99% solcher Fällen üblich ist., Es war kein Ungläubiger, wie in NZ, der das Image des Islam und der Islamisten geschädigt hat sondern ein echter Gläubiger. Die Opfer könnten überwiegend NichtMuslims gewesen sein. Menschen, von denen der Edle und heilige Koran sagt: Siehe, bei Allah sind alle, die so intelligent sind, Ihm für ein Hirngespinst zu halten wie der letzte Dreck. ( Moderne Übersetzung [ Kritika] ) Kritika
08.04.19
18:31
Kafira sagt:
An Herr Harousch Er schreibt - - - Söldnern, Misanthropen, Kriegstreibern, korrupten Politikern und kapitalistischen Tyrannen und Sklaventreibern - - - Kommt es öfters vor, sehr geehrter Herr Harusch, dass Sie Gespenster sehen ? Kafira
08.04.19
18:39
Kritika sagt:
L.S. " Wir sind in einer Moschee, im Hause Allah’s – dort fühlt man sich in Sicherheit " --------- War der alles wissende Hausherr gerade nicht zuhause, als der Amokläufer kam? Oder interessierten ihn seine Gläubigern nicht? Ein Alleskönner sollte doch wohl noch einen Amokläufer stoppen können? Die ungläubige Kritika würde gerne wissen, welche Ausrede ( Exegese ) Mufties für die fatale Schieserei haben, die nach Islamischem Glaubens von höchster Stelle abgesegnet war? Hat sich jeder, der die Tat hätte verhindern können - - aber keinen Finger krumm machte - - nicht fast ähnlich schuldig gemacht wie der Amokschütze? Ungläubig, Kritika
01.05.19
0:53