Irland

Polizei erlaubt Kopftuch für Beamtinnen

In Irland dürfen Polizistinnen künftig ein Kopftuch im Dienst tragen. Das bisherige Kopftuchverbot sei eine großes Hindernis für mehr Vielfalt.

05
04
2019
Irische Polizei führt Kopftuch ein
Garda - Irische Polizei © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die irische Polizei wird künftig das Tragen von religiösen Kleidungsstücken wie dem Turban und Kopftuch im Dienst erlauben. Dies kündigte der Leiter der irischen Polizeibehörde, Drew Harris, laut Medienberichten am Donnerstag an. Man wolle mit diesem Schritt „Menschen aus Minderheitsgruppen bestärken, eine Polizeikarriere anzustreben“, so Harris.

Die Polizei habe das bisherige Verbot als „großes Hindernis für mehr Vielfalt“ in ihren Reihen identifiziert. Demnach sei es dringend nötig, dass die sogenannte Garda die „wachsende kulturelle Diversität des irischen Lebens besser widerspiegelt“.

Es liegen keine Erhebungen vor, wie viele Polizisten in Irland der Sikh-Gemeinde angehören oder Muslime sind. Laut Polizeiangaben aus dem vergangenen Jahr zählen sich aber lediglich 63 aktive Polizisten und 37 Reservemitglieder zu einer ethnischen Minderheit – von knapp über 14.000 Polizisten im ganzen Land. Laut Medienangaben sind die meisten Polizisten Katholiken.

Schottland: Kopftuch als Teil der Polizeiuniform

Im Jahre 2016 führte schon die schottische Polizei das muslimische Kopftuch als optionalen Teil ihrer Polizeiuniform ein. Ziel dieses Vorhabens war es mehr muslimische Frauen dazu zu animieren, eine berufliche Karriere bei der Polizei anzustreben. Dies se, Teil einer betrieblichen „Diversity“-Strategie, um eine größere religiöse und ethnische Vielfalt in der polizeilichen Belegschaft zu bewirken. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Als nächstes dann Richterinnen mit Kopftuch? Gerne würde ich in Irland eine eigene Religion ins Leben rufen und mir dazu eine lustige Kopfverhüllungs-Variante einfallen lassen. Als Ausdruck für eine größere religiöse und ethnische Vielfalt. Dieser "Diversity"-Strategie-Schuss könnte noch stark daneben gehen. Besonders apart wäre folgendes: Kopftuch mit Schottenrock. Auch für Imame (m/w/d).
05.04.19
17:10
Dilaver Çelik sagt:
Finde ich vorbildlich. Schließlich kommt es nicht darauf an, was auf dem Kopf ist, sondern es kommt darauf an, was im Kopf ist, d.h. dass die Polizisten ihre Arbeit korrekt und gewissenhaft machen. Nicht die integrale Kopfkleidung, sondern Liaqat ist entscheidend. Davon muss sich Deutschland eine Scheibe abschneiden. Wir brauchen endlich ein Paradigmenwechsel in unserem Land, um nicht immer wieder uns in sinnlosen Endlosscheindebatten zu verlieren.
05.04.19
18:59
Emanuel schaub sagt:
Mein neulich geäusserte "Traum" ist somit im (erzkatholischem...) Irland Wirklichkeit geworden . Hoffentlich ist dies...hier auch bald möglich ;und auch bei den Bobbies in London!1 gruß emanuel
06.04.19
11:24
Prinzessin Rosa sagt:
Und immer wieder sieht man das es geht wenn Menschen ihren Verstand einsetzen.
06.04.19
12:35
Enail sagt:
Wie stellt es sich dann dar, wenn die Polizei zu einem Unfall gerufen wird. Muss die Frau dann auch einen Zeugen aufbringen um ihre Aussage zu bekräftigen, während der Mann dies nicht nötig hat? Schreibt dann die muslimische Polizistin einen Bericht, in dem der Mann, wie es der Islam vorsieht, auf jeden Fall die Wahrheit spricht, während die Frau, wie in so vielem, benachteiligt wird? Ich würde einer Polizistin, Richterin oder sonst einer Amtsperson, die erkennbar Muslime ist, nicht über den Weg trauen. Denn der Islam stellt den Mann über die Frau und kennt keine Gleichberechtigung. Im Iran wurde gerade eine Frau zu einem Jahr verurteilt, weil sie aus Protest gegen den Verhüllungswahn, öffentlich ihr Haupt entblößte. Gut erinnere ich mich auch, als eine Entscheiderin in Asylfragen, erkennbar als Muslime, weil sie ein Kopftuch trug, einen Asylantrag eines irakischen christlichen Ehepaares ablehnte. Mittlerweile dürfte jedem bekannt sein, dass Christen, gerade in islamischen Ländern, der Verfolgung und Bedrohung ausgesetzt sind. Dieser Vorgang damals ließ mich erheblich an der Objektivität der Asylentscheiderin zweifeln. Weil der Islam eben keine Gleichberechtigung kennt.
18.04.19
21:53
Enail sagt:
@ Prinzessin Rosa: Wenn der Mensch seinen Verstand einsetzen würde, und nicht an die Aussagen eines Mannes, der im MA lebte, glauben würde, wäre es wesentlich friedlicher auf der Welt. Hätten wir wesentlich weniger Terroranschläge, bei denen auch viele Muslime ihr Leben lassen müssen, wenn man z.B. nach Afghanistan oder Jemen Syrien oder Nigeria usw. schaut. Würden die Menschen ihren Verstand einsetzen, würden sie sich nicht von den Worten eines Mannes zu Untaten hinreißen lassen. Leider fehlt oft der Verstand. Das zeigt mir der Blick auf islamische Länder besonders deutlich. In sechs Staaten werde gleichgeschlechtlicher Sex demnach sogar mit dem Tod bestraft: im Iran, in Mauretanien, im Sudan, in Saudi-Arabien, im Jemen und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zuletzt hatte auch das asiatische Sultanat Brunei die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex eingeführt. Auch in einigen Regionen etwa im Norden Nigerias oder in Afghanistan sei die Todesstrafe aufgrund der geltenden Scharia-Gesetze möglich. In weiteren Staaten wie Ägypten, Ghana und Pakistan würden Homosexuelle laut Bundesregierung aufgrund von "vagen Straftatbeständen" wie "unzüchtige Handlungen" oder "Taten gegen die Natur" verfolgt. Hat die Scharia etwas mit Verstand zu tun, oder ist sie nur grausam und menschenverachtend.
18.04.19
22:02