Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) spricht sich angesichts der jüngsten Ergebnisse der Pisa-Studie für mehr getrennten Unterricht für Jungen und Mädchen an Schulen aus. Den gemeinsamen Unterricht der Geschlechter stelle sie aber nicht grundsätzlich infrage.
Während Debatten um getrennten Schwimm- und Sportunterricht hohe Wellen schlagen, gibt es dank der Pisa-Studie auch sachliche Diskussionen zum getrennten Schulunterricht. Jüngstes Beispiel: Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sprach sich im Gespräch mit der Rheinischen Post für eine stärkere Trennung von Jungen und Mädchen im Schulunterricht aus. Als Grund nennt sie die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie.
Löhrmann erklärte zu ihrem Vorstoß: „Es gibt gute Erfahrungen mit punktueller geschlechtshomogener Arbeit, zum Beispiel in Tischgruppen oder stundenweise.“ Die jüngste Pisa-Studie hatte vor allem gezeigt, dass Schüler aus NRW im Fach Mathematik schlechter abgeschnitten haben als Schüler anderer Bundesländer. Besonders der Unterschied zwischen der Leistung von Jungen und Mädchen war laut Bildungsforschern sehr deutlich geworden.
Die Schulministerin zeigt sich daher auch offen für neue Ideen. In manchen Bundesländern gehört der getrennte Unterricht bereits zur Praxis. Laut Löhrmann hat eine Trennung den Vorteil, dass dann „Mädchen für sich arbeiten oder an anderen Aufgaben als die Jungen“. Dies sei „sinnvolle, zeitgemäße Differenzierung“. Koedukation, also den gemeinsamen Unterricht der Geschlechter, stelle sie aber nicht grundsätzlich infrage, betonte die Schulministerin.
Zu Jahresbeginn hat Löhrmann die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz übernommen. Die feierliche Präsidentschaftsübergabe findet im Bundesrat am 15. Januar 2014 statt.