Münster

Forschungsprogramm zum Einfluss von Religion auf Gesellschaft

Die Universität Münster startet ein neues Forschungsprogramm über den Einfluss von Religionen auf gesellschaftliche Entwicklungen.

07
05
2019
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Universität Münster © by harmishhk auf flickr, bearbeitet iQ

An der Universität Münster startet ein neues Forschungsprogramm über den Einfluss von Religionen auf gesellschaftliche Entwicklungen. Unter dem Titel „Dynamiken von Tradition und Innovation“ wird unter anderem untersucht, wie Glaubensgemeinschaften gesellschaftlich-politischen Wandel bewirken und beeinflussen können und sich selbst dabei verändern, teilte der Forschungsverbund „Religion und Politik“ am Montag in Münster mit.

„Religionen spielen in Umbruchprozessen eine zentrale Rolle“, erläuterte der Sprecher des Exzellenzclusters, Nils Jansen. So verwies er auf den kirchlichen Protest in der DDR, evangelikale Kräfte in der US-Politik, die Islamisierung in der Türkei, den Einfluss orthodoxer Juden in Israel, das Umweltengagement religiöser Gruppen oder die „rechtsprägende Autorität christlicher Kirchen in Institutionen“. Eine Leitfrage des Forschungsprogramms laute: „Auf welche Weise kann Religion gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen stimulieren, eindämmen und modifizieren?“

Das Forschungsprogramm soll am Freitag bei der Eröffnung der neuen, bis 2025 dauernden Förderphase des Exzellenzclusters vorgestellt werden, wie es hieß. Der interdisziplinäre Forschungsverbund wurde 2007 gegründet; unter den Exzellenzclustern in Deutschland ist er der einzige zum Thema Religion. Ein Netzwerk aus 140 Forschenden aus 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und 10 Nationen befasst sich in rund 80 Einzelprojekten mit den „Dynamiken von Religion und Politik“. In den kommenden Jahren sollen besonders die Faktoren, die Religion zum Motor für politischen und gesellschaftlichen Wandel machen, untersucht werden, so Jansen. (KNA/iQ)