Aschaffenburg

Schule verschiebt Fest wegen Ramadan und wird angefeindet

Eine Schule in Aschaffenburg verschiebt das Schulfest wegen dem Fastenmonat Ramadan. Nun wird die Schule mit zahlreichen Hassmails und Telefonanrufen belästigt.

11
05
2019
Symbolbild: Schule, Rechtsextreme Vorfälle an Schulen © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Schule, Rechtsextreme Vorfälle an Schulen © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Eine Aschaffenburger Schule wird angefeindet, weil sie ihr Schulfest wegen des muslimischen Fastenmonats Ramadan verschoben hat. Auf ihrer Website schreibt die Förderschule von einer „Vielzahl unschöner E-Mails und Telefonanrufe“. Rechte Gruppen hätten im Netz aufgerufen, die Schule mit Beschimpfungen und Beleidigungen lahm zu legen, sagte Schulleiter Johannes Grod am Freitag. Ob die Anfeindungen strafrechtlich relevant sind, will die Polizei nach eigenen Angaben zusammen mit dem Staatsschutz-Kommissariat prüfen.

An der betroffenen Schule sind nach Darstellung des Leiters etwa ein Drittel der 160 Schüler muslimischen Glaubens. Für das Fest hätten die Eltern ein internationales Buffet kochen wollen. Der ursprüngliche Termin Mitte Mai hätte jedoch versehentlich mitten im Ramadan gelegen, sagte Grod. Während des 30-tägigen Fastenmonats essen und trinken Muslime in der Regel erst nach Sonnenuntergang. Daher habe man das Fest ins kommende Schuljahr verschoben, sagte Grod. Man wäre keine Schulgemeinschaft, wenn man Andersgläubige ausschließen würde. Über das verlegte Fest und die Anfeindungen hatten zuvor mehrere Medien berichtet. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Wer einen Kniefall macht für eine menschenverachtende Ideologie, zeigt Respekt für die Religiöse Maske dieser Ideologie. Für Koftücher Peitschenschläge und Tot durch Steinigung. Antidemokratischer könnte man sich nicht verhalten. Shame on you! Die Aschaffenburger Schule hat das makabere Spiel durchschaut und korrekt gehandelt. Sie verdient dafür Respekt. Diejenigen, welche sich zum Islam und damit zur Scharia bekennen, schliessen sich selber aus, solche gehören nicht zu uns. Die wollen wir nicht dabei haben. Wer den (islamischen ) Sumpf austrocknen will, der sollte sich über protestierende Muslim-Frösche nicht kümmern. Gruss, Kritika
12.05.19
11:48
Ute Fabel sagt:
„An der betroffenen Schule sind nach Darstellung des Leiters etwa ein Drittel der 160 Schüler muslimischen Glaubens“ Es gibt keine muslimischen Zwölfjährigen. Es gibt auch keine rechtspopulistischen Dreizehnjährigen. Es gibt nur Schüler muslimischer Eltern und Schüler, die Eltern haben, die die AfD wählen. Stellen wir uns einmal vor, die Schule hätte das Fest verschoben, weil es mit einem AfD-Parteitag zusammenfalle, mit dem Argument, es gebe ja ein Drittel rechtspopulistischer Schüler, deren Interessen man berücksichtigen müsse. Bestünde dann nicht gerechtfertigter Anlass zur Kritik?
12.05.19
15:35
Emanuel Schaub sagt:
Mit mehr Wissen über den Islam wäre das ganze verhindert worden !! gruß emanuel
13.05.19
10:50
simonstylos sagt:
Ich kann der Schulleitung für ihre Entscheidung nur gratulieren. Sie hat kultur- und religionssensibel gehandelt. Ich hoffe, dass die Schule viel Solidarität erfährt und weiter auf ihrem Kurs bleibt.
14.05.19
18:24